Dtsch Med Wochenschr 1928; 54(51): 2144-2145
DOI: 10.1055/s-0028-1165855
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Syphilistherapie und die Zunahme der Mesaortitis syphilitica

A. Müller-Deham in Wien
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Publication Date:
19 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Zunahme der Mesaortitis syphilitica in den letzten Jahren ist vermutlich nur scheinbar, durch die bessere klinische und pathologisch-anatomische Diagnose und den Zudrang der Patienten in die Spitäler bedingt.

2. Die Fälle von Mesaortitis sind in der überwiegenden Zahl gar nicht oder ganz ungenügend vorbehandelt. Es hat weder die derzeit übliche intensive Frühbehandlung, noch insbesondere das Salvarsan mit der behaupteten Häufung etwas zu tun.

3. Die an Mesaortitis Leidenden haben fast durchweg eine Syphilis mit fehlenden oder geringen Hauterscheinungen durchgemacht. Ob die mangelnde Mobilisierung der Abwehrkräfte der Haut oder die ungenügende Therapie die Erkrankung begünstigt, ist nicht sicher zu entscheiden, wahrscheinlich ist das letztere.

4. Aus dem Studium der Mesaortitis ist kein Argument gegen eine intensive Frühbehandlung oder die Salvarsantherapie abzuleiten.

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