Dtsch Med Wochenschr 1922; 48(32): 1067-1068
DOI: 10.1055/s-0028-1165965
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Veränderungen in der Leber nach Splenektomie

Yoshikata Nishikawa, Toshio Takagi
  • Aus der Medizinischen Universitätsklinik in Tokio. (Direktor: Prof. Irisawa.)
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Bei den 3 Wochen nach der Operation gestorbenen Ratten fand man, daß der Ausfall eines so großen Organes wie die Milz die geschilderten Veränderungen im Stoffwechsel und zwar insbesondere im Eisenstoffwechsel mit sich bringt, was wahrscheinlich den Tod der Tiere verursacht haben dürfte.

2. In einer bestimmten Zeit nach der Milzentfernung bildet sich eine Art Milzgewebe in der Leber bei Ratten. (Alle diese neugebildeten Zellhäufchen können rote Blutkörperchen in sich aufnehmen und verarbeiten.) Es treten also offenbar hier diese Zellen vikariierend für die fehlende Milz ein. (Siehe Fig.)

3. In 10—15 Wochen nach der Operation erreicht die vikariierende Zellwucherung bei den Ratten in der Leber einen ausgeprägten Grad.

4. Man muß darauf sehen, daß man bei Versuchen der Milzfunktion durch Splenektomie die Periode und den Grad der Kompensation der Leber für die Milz immer berücksichtigt.

Befunde in den Nieren: Bei den Tieren die binnen 3 Wochen nach der Operation starben, sahen wir ein sehr interessantes Bild von beginnender Hämoglobinurie. Die Kapselräume und die Lumina der Harnkanälchen waren von Blutfarbstoff diffus imbibiert, und die Zelleiber der Nierenepithelien färbten sich auch in sehr leichtem Grade, doch enthielten sie weder Pigmentgranula, noch rote Blutkörperchen.

Drei Wochen nach der Operation bot sich ein ganz anderes Bild. Wir konnten nicht mehr die diffuse Eisenreaktion in den Kapselräumen und in den Lumen der Harnkanälchen nachweisen, aber erkannten deutlich blaue Eisengranula in den Epithelzellen der Harnkanälchen.

    >