Dtsch Med Wochenschr 1908; 34(17): 725-727
DOI: 10.1055/s-0029-1186482
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die Endresultate der Tracheotomie

W. Wolf - K. S. Oberarzt, kommandiert zur Klinik
  • Aus der Chirurgischen Klinik der Universität in Leipzig. (Direktor: Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Trendelenburg.)
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Publication Date:
11 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Von den Verfechtern der Intubation wird gegen die Tracheotomie der Hinweis auf die Nachkrankheiten des Luftröhrenschnittes, die narbigen Stenosen und die Schädigung der tieferen Luftwege, hervorgerufen durch den Verzicht auf die Vorwärmung der Atemluft im Nasenrachenraum, ins Feld geführt. Gegen die Berechtigung dieser gegen die Tracheotomie erhobenen Vorwürfe sprechen die Erfahrungen der Leipziger chirurgischen Universitätsklinik aus den letzten 12 Jahren ganz entschieden. In den Jahren 1895—1906 ist daselbst überhaupt keine narbige Stenose nach Tracheotomie beobachtet worden, die einer dilatierenden oder blutigoperativen Behandlung bedurft hätte, während nach der Literatur angenommen werden muß, daß die Intubation die Bildung von Narbenstrikturen durch Tubendecubitus begünstigt. Ebensowenig kann auf Grund eingehender Nachuntersuchungen an Kindern, die in der Klinik im Laufe der 12 Jahre tracheotomiert wurden, eine ernsthaftere Schädigung der tieferen Luftwege, insbesondere der Lungen, durch die Operation zugegeben werden. Von den zur Beobachtung gekommenen leichteren Störungen im Gebiet der Luftwege läßt sich schwer sagen, was auf Rechnung der Diphtherie und was auf Rechnung der Tracheotomie zu setzen ist, doch mag zugegeben werden, daß solche leichte Störungen in einem gewissen Prozentsatz der Fälle nach Tracheotomie zurückbleiben.

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