Dtsch Med Wochenschr 1904; 30(10): 359
DOI: 10.1055/s-0029-1187394
Korrespondenzen

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Kritische Bemerkung zu dem Aufsatz des Herrn Dr. Seydel: „Ueber den gegenwärtigen Stand der Lehre von der Eklampsia gravidarum” in No. 4 und 5 dieser Wochenschrift

J. M. C. Mouton in Haag (Holland)
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Publication Date:
24 August 2009 (online)

Über den gegenwärtigen Stand der Lehre von der Eklampsia gravidarum

Zusammenfassung

In diesem Aufsatz heißt es auf Seite 171: „Kollmann, später van der Hoeven waren die ersten, die diesem Gedanken (die Eklampsia sei die Folge einer von den Abfallsprodukten des fötalen Stoffwechsels stammenden Intoxikation) Ausdruck gaben. Derselbe wurde neuerdings von Fehling selbständig zum Ausgangspunkt für eine Theorie der Eklampsia gemacht ….”

Dazu Sei Folgendes bemerkt: van der Hoeven, der jetzige o. ö. Professor der Geburtshilfe und Gynäkologie in Leiden, war es, der im Mai 1896 nicht nur den Gedanken äußerte, die Eklampsia sei ein Folgezustand einer von dem fötalen Stoffwechsel stammenden Intoxikation, sondern zu gleicher Zeit an derselben Stelle (Die Aetiologie der Eklampsie, Leiden 1896, referiert in Frommels Jahresbericht 1897, Jahrgang 10, S. 709) seine fötale Theorie über die Ursachen der Eklampsie aufbaute.

Tatsache ist es weiter, daß Fehling dieselben Ansichten, sei es auch unabhängig von van der Hoeven, erst 1899 veröffentlicht hat und daß es also eine gerechte Forderung genannt werden muß, mit der fötalen Theorie der Eklampsie den Namen van der Hoevens in erster Linie zu verknöpfen. Man vergleiche meinen Aufsatz „Zur Geschichte der fötalen Theorie öber die Ursachen der Eklampsie” im Zeutraiblatt für Gynäkologie 1902, No. 42, wo ich diese Auseinandersetzungen Nüher erklärt habe.

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