Dtsch Med Wochenschr 1912; 38(9): 414-415
DOI: 10.1055/s-0029-1189334
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Aetiologische Beziehungen zwischen Nase und Gelenkrheumatismus1)

Max Senator - Spezialarzt für Hals-, Nasen-, Ohrenleiden in Berlin 1) Vortrag, gehalten im Verein für innere Medizin und Kinderheilkunde am 15. Januar 1912.
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Die lädierte Nasenschleimhaut kann gelegentlich die Eingangspforte für das Virus des Gelenkrheumatismus bilden; freilich scheint es dazu besonderer Gelegenheitsursachen zu bedürfen, welche die natürliche Schutzkraft der Nase herabsetzen, wie Operationen, Erkältungen etc. Die Schutzkraft ist nicht aufgehoben, sondern nur geschwächt, sodaß es eben nicht zur Infektion mit vollvirulentem Pyämievirus kommt, sondern nur mit der abgeschwächt pyämischen Form, dem sogenannten Gelenkrheumatismus. Die Annahme, daß der Gelenkrheumatismus eine akute Infektion mit abgeschwächter Pyämie sei, wird dadurch erheblich gestützt. Bei genügender Aufmerksamkeit dürfte sich die vorläufig noch kleine Zahl der einschlägigen Beobachtungen vergrößern.