Dtsch Med Wochenschr 1912; 38(10): 462-464
DOI: 10.1055/s-0029-1189352
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Resistenz der Erythrozyten bei gesunden und kranken Menschen, nebst einer einfachen Methode zu ihrer Bestimmung

L. v. Liebermann - unter Mitwirkung, Fr. v. Fillinger - Assistenten des Instituts
  • Aus dem Hygienischen Institut der Universität in Budapest
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Nach einem hier beschriebenen Verfahren untersucht, wird Blut gesunder Menschen von œ %iger NaCl-Lösung nicht oder nur spurenweise hämolysiert. Da es aber auch Krankheiten und Schwächezustände gibt, wo die Resistenz der Erythrozyten ebenfalls keine Veränderung zeigt, so kann aus einem Ausbleiben der Hämolyse noch nicht auf Gesundsein geschlossen werden. Hingegen zeigt Hämolyse, also beträchtliche Resistenzverminderung, an, daß etwas nicht in Ordnung ist.

    Ueber die Natur der Krankheit gibt die Reaktion keinen Aufschluß, denn es wird gezeigt, daß Resistenzverminderung unter verschiedenen pathologischen resp. abnormen Verhältnissen vorkommt. Immerhin läßt sich aber sagen, daß beträchtliche Resistenzverminderung häufiger bei langwierigen, mit allgemeiner Debilität und Anämie einhergehenden Krankheiten beobachtet wird. Es ist eine Debilitätsreaktion. Aber auch gewisse Gifte wirken, und zwar rasch, resistenzvermindernd. Ein solches ist der Alkohol. Wir werden demnächst auch über sehr auffallende Tierversuche berichten.

  2. Es wird eine einfache Methode angegeben, die es möglich macht, sowohl Resistenzverminderung als -erhöhung mit, einem Tropfen Blut quantitativ zu bestimmen, d. h. das Verhältnis der Masse der resistenten zu den nicht resistenten Erythrozyten anzugeben.

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