Dtsch Med Wochenschr 1912; 38(17): 802-805
DOI: 10.1055/s-0029-1189468
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Wa.R. am Leichenserum1)

H. Schmidt - Assistent des Instituts
  • Aus dem Pathologisch - bakteriologischen Institut des Städtischen Krankenhauses in Karlsruhe i. B. (Vorstand: Prof. Dr. von Gierke.)
1) Vortrag in der Abteilung für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie auf der 83. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte, Karlsruhe, 24. bis 30. September 1911.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Juni 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Serum ist die zur Wa.R. geeignetste Flüssigkeit. Bei älteren Leichen kann das Serum in aktivem Zustande untersucht werden, wobei der negative Ausfall der Reaktion Beweiskraft hat, während beim positiven eine Kontrolle mit inaktiviertem nötig ist. Lues in irgendeiner Form wird mit 94 % Sicherheit auch am Leichenserum angezeigt. Aber bei Tumorkachexien, schwerer Tuberkulose und Sepsis kann die Reaktion unter Umständen ebenfalls positiv ausfallen, doch handelt es sich dann meist um inkomplette Hemmungen. Vergleichsuntersuchungen der Wa.R. vor und nach dem Tode zeigen volle Uebereinstimmung. Ich halte es demnach für berechtigt, dem Ausfall der Wa.R. am Leichenserum einen relativ hohen diagnostischen Wert beizulegen.

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