Dtsch Med Wochenschr 1912; 38(30): 1403-1405
DOI: 10.1055/s-0029-1189680
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Thyreosis und Anaphylaxie1)

Georg Wolfsohn - Assistenzarzt, Chirurg in Berlin
  • Aus der Chirurgischen Poliklinik des Krankenhauses der Jüdischen Gemeinde in Berlin. (Leiter: Prof. F. Karewski.)
1) Bei der Redaktion eingegangen am 1. III. 12.
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Hyperthyreosis und Anaphylaxie zeigen weitgehende Analogien. Leukopenie und Mononukleose, Eosinophilie und verlangsamte Gerinnbarkeit des Blutes sind Zeichen, welche beiden Zuständen eigentümlich sind. Auch die Symptome der sogenannten „vagotonischen Disposition” machen sich bei beiden bemerkbar.

Es ist danach nicht unwahrscheinlich, wenn man die Thyreosis als einen anaphylaktischen Vorgang ansieht. Das artfremde Eiweiß wäre in diesem Falle ein von der Schilddrüse im Uebermaß sezerniertes jodiertes Albumin. Dementsprechend gelang es bei einigen Patienten mit Thyreosis, durch passive Uebertragung auf Meerschweinchen im Serum dieser Patienten anaphylaktische Reaktionskörper gegen Jodoform (bzw. Jod-Eiweiß) nachzuweisen.

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