Z Gastroenterol 2009; 47 - P4_17
DOI: 10.1055/s-0029-1191936

Unterschiede und Übereinstimmungen bei Demografie und Therapie von Patienten mit chronischer Hepatitis C (cHC) vom Genotyp 1a oder 1b

D Hüppe 1, E Zehnter 2, S Mauss 3, S Kaiser 4, K Böker 5, T Lutz 6, R Heyne 7, C John 8, A Schober 9, A Zipf 10, S Racky 11, J Lohmeyer 12, B Bokemeyer 13, B Kallinowski 14, T Witthöft 15, U Alshuth 16
  • 1Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis Herne
  • 2Gastroenterologische Praxis Dortmund
  • 3Zentrum für HIV and Hepatogastroenterologie Düsseldorf
  • 4Medizinische Klinik I, Universität Tübingen
  • 5Gastroenterologische Praxis, Hannover
  • 6Infektiologikum, Frankfurt/Main
  • 7Gastroenterologische Praxis Berlin
  • 8Gastroenterologisches Zentrum, Berlin
  • 9Gastroenterologische Praxis Göttingen
  • 10privat
  • 11Gastroenterologische Praxis, Bad Schwalbach
  • 12Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik II, Gießen
  • 13Gastroenterologische Praxis Minden
  • 14Gastroenterologische Schwerpunktpraxis Schwetzingen
  • 15Gastroenterologische Praxis Stade
  • 16Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen

Die SVR-Raten von HCV-GT 1-Patienten, die mit den Subtypen 1a und 1b infiziert waren, führten teilweise zu gegensätzlichen Schlussfolgerungen, welcher Subtyp erfolgreicher zu therapieren ist. Subtyp-assoziierte Angaben zu Baselineparametern, die ebenfalls das Resultat beeinflussen, fehlten jedoch.

Methodik: Der Bundesverband Niedergelassener Gastroenterologen (bng) führt mit Roche eine deutschlandweite, nichtinterventionelle Studie durch. Diese Untersuchung analysiert Baseline-Eigenschaften, Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie mit Peginterferon alfa-2a/Ribavirin bei Patienten mit GT 1a oder 1b.

Ergebnisse: 690 Patienten waren mit GT 1a (33,8%), 1354 mit GT 1b (66,2%) infiziert. Infektionsquelle bei GT 1a/1b (>1 Antwort möglich): Transfusion 15.7%/ 29.8%, iv Drogengebrauch 50.0%/ 21.1%, Sexualkontakt 7.7%/ 5.2%, med. Eingriffe 8.3%/ 13.7, unbekannt 20.7%/31.1%. Leberbiopsien waren vorhanden bei ca. 40% der Patienten. 35.0% der GT 1a und 44.5% der GT 1b Patienten hatten ein Fibrosestadium ≥2. Insgesamt hatten Patienten mit GT 1a weniger Begleiterkrankungen als GT 1b Patienten (43% vs. 51%), aber psychiatrische Erkrankung, HIV Infektion und besonders Drogengebrauch waren deutlich häufiger bei GT 1a. 16.9% (30/178) der GT 1a und 14.8% (52/351) der GT 1b Patienten erreichten eine RVR; 83.5% vs. 82.5% erreichten eine EVR und 58.1% vs. 57.2% zeigten eine EoT Response. Die SVR betrug 45.4% bei GT 1a und 42.8% bei GT1b Patienten. Die Abbruchraten unterschieden sich nicht.

Schlussfolgerung: Mit GT 1a infizierte cHC Patienten waren jünger, hatten eine kürzere Infektionsdauer, weniger fortgeschrittene Fibrose und weniger Begleiterkrankungen. Diese Befunde sind positive Vorhersagefaktoren für das Erreichen einer SVR, was das etwas bessere Therapieansprechen dieser Gruppe erklärt. Der größte Teil der GT 1a-Patienten war Drogengebraucher. Scheinbar besitzt neben GT 3 auch GT 1a eine hohe Prävalenz bei Drogengebrauchern.

Patientencharakteristika

GT1a
(N=690)

GT1b
(N=1354)

Alter (Jahre)

41,7

46,2

Männl. Geschlecht (%)

62,3

55,2

BMI (kg/m2)

24,6

25,6

Infektionsdauer (Jahre)

11,9

13,6

Behandlungsstatus

Naïve

89,4

89,7

Relapser

10,4

10,1

Non-responder

0,1

0,2

SVR(%)

45,4

42,8