Z Gastroenterol 2009; 47 - P5_28
DOI: 10.1055/s-0029-1191990

Caspasen-Aktivierung als Biomarker für die Verlaufsprognose bei akutem Leberversagen

X Volkmann 1, M Anstätt 1, M Bahr 1, J Hadem 1, MP Manns 1, H Bantel 1
  • 1Abt. Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover

Einleitung: Zur Indikationsstellung für eine Lebertransplantation beim akuten Leberversagen wurden verschiedene klinische Scores etabliert (z.B. King’s Kollege Kriterien (KCC), MELD-Score). Da dem apoptotischen Zelltod eine besondere Rolle im akuten Leberversagen beigemessen wird, haben wir die Bedeutung von aktivierten Caspasen für den Krankheitsverlauf bei 70 Patienten mit akutem Leberversagen untersucht und mit TNF-alpha als Parameter für die Leberregeneration sowie herkömmlichen Scores zur Verlaufsbeurteilung verglichen.

Methoden: Unter Verwendung eines luminometrischen Substrattests haben wir Caspasen-Aktivierung im Serum von Patienten mit akutem Leberversagen, die spontan überlebten (n=24) bzw. die verstarben oder eine Lebertransplantation erhielten (n=46) untersucht. Gleichzeitig haben wir für diese Patienten die KCC und den MELD Score ermittelt. Als Marker für die Leberregeneration wurde TNF-alpha im Serum der zu vergleichenden Gruppen analysiert.

Ergebnisse: Im Vergleich zu den KCC, die mit einer Sensitivität von 63% und Spezifität von 79% eine korrekte Vorhersage des Krankheitsverlaufs in unserem Kollektiv ermöglichten, konnte mit dem Nachweis von Caspasen-Aktivierung und TNF-alpha im Serum mit ähnlicher Sensitivität (60% bzw. 63%) und Spezifität (74% bzw. 76%) der Krankheitsverlauf bestimmt werden. Dagegen wies der MELD-Score in unserem Kollektiv eine geringere Sensitivität (50%) bei ähnlicher Spezifität (75%) auf.

Schlussfolgerungen: Der Nachweis von Caspasen-Aktivierung und TNF-alpha im Serum erweisen sich als sensitive Serum-Marker zur frühzeitigen Beurteilung des Krankheitsverlaufs bei akutem Leberversagen.