Zusammenfassung
1. Die echte Urämie findet sich bei akuten Glomerulonephritiden, sekundärer und genuiner
Schrumpfniere.[1]) Die Diagnose ist am sichersten durch Untersuchung des Blutes auf Harnstoff- bzw.
Reststickstofferhöhung und Indikanämie zu stellen. Therapeutisch ist Beschränkung
der Eiweißzufuhr in der. Nahrung wünschenswert.
2. Die eklamptische Urämie findet sich vorzugsweise bei den akuten Nephritiden der
Jugendlichen. Die Prognose ist im allgemeinen günstig. Therapeutisch ist die Lumbalpunktion
das wichtigste Hilfsmittel.
3. Die atherosklerotische Pseudourämie findet sich bei rein atherosklerotischer Erkrankung
der Nieren. Sie beruht auf atherosklerotischen Hirnveränderungen und unterscheidet
sich von der echten Urämie durch Fehlen der Stickstoffretention im Blut. Indikanämic
fehlt dementsprechend auch. Die Therapie hat sich auf die bei der Arteriosklerose
üblichen Maßnahmen zu beschränken (Flüssigkeitseinschränkung !).
1 Auf die Azotämie bei den durch akute Vergiftugen hervorgerufenen Nierenerkrankungen
(z B. Sublimatniere) gehen wir hier absichtlich nicht ein. Wir werden hierauf an anderer
Stelle ausführlich zurückkomen.