Dtsch Med Wochenschr 1926; 52(7): 270-271
DOI: 10.1055/s-0029-1200718
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Pathogenese der Sekretionsstörungen des Magens. III. Einige Untersuchungen über den Serumfarbstoffgehalt bei Sekretionsstörungen des Magens

W. Arnoldi, M. Schechter
  • Aus der II. Medizinischen Universitätsklinik der Charité in Berlin. (Direktor: Geh.-Rat Fr. Kraus.)
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Publication Date:
21 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei einfacher Hyperazidität liegt der Serumfarbstoffgehalt an der unteren, bei einfacher Hyp- und Anazidität an der oberen Grenze der Norm. Als Ursache dieser Erscheinung wird eine Verschiedenheit der Ausscheidungsfunktion der Leber angenommen. Bei Hyperazidität wird eine erhöhte Lebertätigkeit mit rascher Umwandlung von indirektem Bilirubin in direktes (vgl. Grunenberg) vorhanden sein müssen, bei An- und Subazidität dagegen eine verminderte Lebertätigkeit. Der Serumfarbstoff- bzw. Bilirubingehalt bei Anaemia perniciosa, sekundärer Anämie, Ikterus und einer weiteren Gruppe von Krankheitszuständen ist aus ganz anderen Gründen abweichend als bei unkomplizierten Sekretionsstörungen des Magens. Behinderter Bilirubinabfluß bei Ikterus, Abweichungen der Erythropoëse und Erythrorhexis bei den anderen Kranken geben für den Anstieg bzw. für den Abfall des Serumbilirubins die Veranlassung. Endlich sei noch erwähnt, daß es sich bei der Erhöhung des Serumbilirubins um ein Bilirubin handelt, welches, abgesehen von dem bei Ikteruskranken, die indirekte Diazoreaktion gibt. Bei Ikteruskranken kann trotz der Behinderung des Gallenabflusses die Lebertätigkeit gesteigert sein. Dann wird u. a. viel indirektes Bilirubin in direktes umgewandelt, und gleichzeitig ist auch die Magensafterregbarkeit erhöht.

Zur Pathogenese der Sekretionsstörungen des Magens1). II. Beziehungen zwischen Magen und Duodenalsaft. Abhängigkeit der sekretorischsen Magenfunktion von Leber- und Pankreastätigkeit

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