Dtsch Med Wochenschr 1909; 35(44): 1919-1922
DOI: 10.1055/s-0029-1201813
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Kasuistik der Stirnhöhlengeschwülste1)

Rob. Herzenberg
  • Aus dem Alt-Katharinenhospital in Moskau. (Chirurgische Abteilung: Priv.-Doz. Dr. W. Mintz.)
1) Vortrag und Demonstration des Patienten in der Moskauer Chirurgischen Gesellschaft am 28. April 1909.
Further Information

Publication History

Publication Date:
01 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Es handelt sich um eine „Ueberzyste” von ganz enormen Dimensionen. Die von der Schleimhaut des Sinus frontalis ausgehende Geschwulst hatte sämtliche anliegenden Knochen usuriert, den Orbitalinhalt verdrängt und war bis zur Kopfgröße des erwachsenen Patienten herangewachsen. Nicht nur nach außen, sondern auch nach innen wuchs die Geschwulst; das Gehirn war so weit zurückgedrängt, daß nach der Exstirpation des Tumors die Faust bequem in dieser Höhle Platz fand. Absolutes Fehlen von Gehirnsymptomen. Der Tumorinhalt bestand aus etwa 1,8 Kilo einer bräunlichen schleimig-serösen Flüssigkeit. Am zehnten Tage prima intentio. Obgleich die Operation für den Patienten mit Verlust des Augapfels verbunden war, war der kosmetische Effekt völlig erreicht, subjektive Beschwerden hatte der Tumor nicht bereitet. Sechs Photographien illustrieren den Fall und zeigen den Patienten vor der Operation, gleich nach der prima intentio und sechs Wochen nach der Operation.

    >