Diabetes aktuell 2009; 7(1): 46
DOI: 10.1055/s-0029-1202214
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Blutzuckerselbstkontrolle - Einfaches Messsystem für ältere Diabetiker

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Publication Date:
26 February 2009 (online)

 

Dr. Jutta Liersch, Ernährungswissenschaftlerin und Leiterin des Diabetes-Schulungszentrums der Medizinischen Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, hat das neue Blutzuckermessgerät OneTouch® VitaTM in der Patientenberatung getestet. Im Gespräch berichtet sie über ihre ersten Erfahrungen.

Dr. Jutta Liersch

? Wie haben Ihre Patienten auf die Anwendung eines neuen Messsystems reagiert?

Zunächst durchaus zurückhaltend, da der Markt derzeit gesättigt wirkt. Die Patienten kommen aber mit dem Gerät ziemlich schnell zurecht. Natürlich sollte man - wie bei allen Messgeräten - zunächst die Funktionen demonstrieren und dann den interessierten Betroffenen selbst üben lassen. Das Besondere an dem Messsystem ist ja - neben der einfachen Messfunktion - die Möglichkeit, postprandiale Werte mit nur einem Knopfdruck gesondert zu markieren.

? Das Messsystem wurde speziell für ältere, insulinpflichtige Typ-2-Diabetiker entwickelt. Wie bewerten diese Patienten seine Bedienung?

Bild: LifeScan

Das Gerät liegt gut in der Hand und ist überraschend leicht. Die großen Tasten mit Klickfunktion sind gut bedienbar. Das große Display zeigt deutlich lesbare Zahlen. Der Umgang mit Pfeiltasten und Menüfunktionen kann der Patient nach einer kurzen Einführung selbständig handhaben. Die Codierfreiheit ist eine große Erleichterung, denn dies bedeutet eine potenzielle Fehlermöglichkeit weniger. Das automatische Ein- und Ausschalten bei Einlegen des Teststreifens wird allgemein als gut beurteilt und entspricht dem Standard. Wichtig ist, den Patienten darauf hinzuweisen, dass für dieses Messsystem eine neue Teststreifensorte verwendet wird. Die große Öffnung für einfachen Teststreifeneinschub und das rutschfeste Gehäuse erhöhen die Sicherheit in der Handhabung. Insgesamt berichten unsere Patienten, beim Messvorgang mit dem neuen Messsystem gut zurecht gekommen zu sein.

? Haben Ihre Patienten die Möglichkeit genutzt, nach dem Essen gemessene Werte gesondert zu markieren und auszuwerten?

Haben sie. Und sie waren auch sehr angetan davon. Allerdings müssen wir als Beratende diese neue Funktion gezielt ansprechen und demonstrieren. Dazu gehört dann natürlich auch die Interpretation dieser Werte und der Vergleich mit dem bzw. einem Blutzuckerziel. Dafür schauen wir die Messergebnisse mit den Patienten gemeinsam an. Dabei ist die Funktion hilfreich, die 7-, 14- und 30-Tage Durchschnittswerte sowohl für alle Ergebnisse als auch für die postprandialen Werte getrennt zu ermitteln. Unser Ziel ist es, dass unsere Patienten diese Möglichkeit auch für sich selbst nutzen. Die Betrachtung der Durchschnittswerte kann Hinweise darauf geben, wo der Blutzucker gezielter verbessert werden sollte. Der postprandiale Blutzucker ist schon lange ein Thema in unseren Diabetes-Schulungen, gerade auch bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Der Betroffene muss wissen und verstehen, warum die Erfassung von postprandialen Werten wichtig ist und lernen, sie positiv zu beeinflussen. Ich denke, die MealMemory-Technologie wird helfen, den Zusammenhang zwischen Mahlzeiten und Blutzuckerwerten besser zu verstehen und den postprandialen Wert gezielter zu kontrollieren.

? Hat das Erfassen und Verstehen der mahlzeitbezogenen Werte sowohl das Mess- als auch das Essverhalten der Patienten beeinflusst?

Ja, das wissen wir auch bereits aus unseren Schulungen. Die Besprechung der postprandialen Werte und die Möglichkeit, diese durch die Veränderung der Mahlzeiten zu beeinflussen, sind für unsere Patienten oft sehr hilfreich. Natürlich wird nur durch die Messung dieser Blutzuckerwerte allein noch keine Besserung erzielt. Erst die Veränderung der Mahlzeiten, oder der medikamentösen Therapie und das Beobachten des Effektes macht eine dauerhafte Verbesserung möglich.

? Wie lautet Ihr Fazit? Erfüllt das Messsystem die Bedürfnisse der älteren Typ-2-Diabetiker mit Insulintherapie?

Nicht nur die Bedürfnisse der älteren Patienten, wobei diese Beschreibung immer relativ ist. Zur Zielgruppe zählt der aktive, interessierte Typ-2-Diabetiker mit Insulinbehandlung. Das Messsystem ist in der Anwendung für diese Patientengruppe nicht zwingend einfacher als andere Messsysteme. Aber es bietet eine neue, interessante Funktion, die extra für diese Zielgruppe herausgearbeitet worden ist. So eröffnet das Messsystem neue Möglichkeiten für das Diabetesmanagement der Patienten. Natürlich müssen diese vom Betroffenen aktiv genutzt werden.

Quelle: Pressemitteilung LifeScan, Neckargemünd

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