Pneumologie 2009; 63 - A3
DOI: 10.1055/s-0029-1202379

Inhalationssysteme

P Haidl 1
  • 1Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg

Das Proseminar stellt die wichtigsten Inhalationssysteme aus den Gruppen Dosieraerosole (pMDI), Pulverinhalatoren (DPI), Vernebler sowie den Doppelstrahlimpaktionsinhalator dar. Bei der Verordnung von Inhalationssystemen ist die Schulung extrem wichtig, um eine klinisch wirksame Therapie, insbesondere obstruktiver Lungenerkrankungen, zu erzielen. Schulung ist hier nur möglich, wenn der Verordner das Inhalationssystem kennt und sich der möglichen Fehler in der Handhabung bewusst ist. Dosieraerosole haben den Vorteil einer konstanten Wirkstofffreisetzung unabhängig vom Atemfluss des Patienten und stellen Anforderungen an den Patienten bezüglich der Koordination von Sprühstoßauslösung und Inspiration. Alternativen sind atemzugausgelöste Inhalationssysteme oder die Verwendung von Hohlraumsystemen (Spacer). Spacer haben immer noch ihren Stellenwert bei der Inhalation von Steroiden mittels Dosieraerosolen. Bei Pulverinhalationssystemen ist die Dosisabgabe und die Verteilung der Teilchengröße abhängig vom Inspirationsfluss des Patienten. Wichtig ist, dass das Maximum des Inspirationsflusses innerhalb der ersten 200msec der Inspiration erreicht werden, da nach dieser Zeit kaum noch respirable Partikel aus dem System freigesetzt werden. Feed-back-Mechanismen, die zeigen, dass ein für eine ausreichende Desagglomeration notwendiger Mindestfluss erreicht wurde, sind von großer praktischer Bedeutung. Vernebler sollten insbesondere verordnet werden bei Kindern unter 4 Jahren und natürlich bei Arzneimittellösungen, die weder in Dosieraerosolen noch Pulverinhalatoren verfügbar sind. Hier sind vor allem Antibiotika und mucoaktive Substanzen zu nennen. Im Vortrag wird eine Check-Liste zur Verordnung von Inhalationssystemen dargestellt und diskutiert.