Pneumologie 2009; 63 - P207
DOI: 10.1055/s-0029-1213816

Weaning und Stenting

M Westhoff 1, G Reichle 1, A Eberle 1, U Klein 1, P Litterst 1
  • 1Lungenklinik Hemer – Pneumologie I

Einleitung: Im Vordergrund eines schwierigen Weanings steht vorwiegend eine erschöpfte Atempumpe, zu der sich Faktoren wie Atemwegsinfekte, kardiale oder renale Probleme gesellen. Daten zum Weaning von Patienten mit bislang nicht therapierten malignen thorakalen Tumoren existieren nur spärlich.

Kasuistiken:

Patient 1: 64-jähriger Mann mit Schluck- und Atembeschwerden infolge einer malignen Ösophagus – und Hauptbronchusstenose mit broncho-ösophagealer Fistel. Intubation wegen zunehmender respiratorischer Insuffizienz bei Aspirationspneumonie mit septischem Verlauf. Anschließend Verlegung zur weiteren Therapie. Therapeutisch Abdeckung der Fistel mit einem ösophagealen Polyflexstent und Anlage einer PEG. Weaning vom Tubus nach 8 Tagen und anschließender Transfer auf eine NIV. Im Verlauf Implantation eines Dumon-Stents in den linken Hauptbronchus. Entlassung nach 17 Tagen.

Patient 2: 80-jähriger Patient mit COPD und langsam progredienter ventilatorischer Insuffizienz. Auswärtig Versuch der nicht-invasiven Beatmung. Im Rahmen einer Bronchoskopie Intubationspflichtigkeit und nachfolgend Langzeitbeatmung wegen eines hochgradig stenosierenden Plattenepithelkarzinoms rechts zentral. Nach 4 Wochen Verlegung zum Weaning. APC-gestützte Rekanalisation des rechten Haupt- und Zwischenbronchus und Implantation eines Hanaro-Stents. Anschließend unter fortlaufender invasiver Beatmung externe Radiatio mit einer Zielvolumendosis von 60Gy. Erfolgreiches Weaning nach 5 Wochen. Im weiteren Verlauf Explantation des Stents.

Schlussfolgerung: Die Rate des Weaningversagens bei Patienten mit invasiver Beatmung infolge fortgeschrittener thorakaler Tumore ist hoch. Dies gilt insbesondere für Patienten mit Beatmungspflichtigkeit bei malignen tracheo-/broncho-ösophagealen Fisteln. In Einzelfällen können multimodaleTherapiekonzepte mit invasiver und nicht-invasiver Beatmung, interventionellen Maßnahmen und Bestrahlung auch bei zunächst aussichtslosem Befund ein erfolgreiches Weaning ermöglichen.