Pneumologie 2009; 63 - V31
DOI: 10.1055/s-0029-1213831

Einsatz der MRT zur Beurteilung des Einflusses der Physiotherapie auf die regionale Lungenfunktion bei Patienten mit Cystischer Fibrose

M Eichinger 1, J Haeselbarth 2, S Emser 3, HU Kauczor 4, M Puderbach 1
  • 1DKFZ Heidelberg
  • 2Universitätskinderklinik Heidelberg, Abt. Pädiatrische Pneumologie
  • 3Universitätskinderklinik, Abteilung Physiotherapie
  • 4Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinik Heidelberg

Einleitung:

Die Physiotherapie ist wichtiger Bestandteil der Therapie der Cystischen Fibrose (CF). Ein Nachweis des Effektes der Physiotherapie mittels Lungenfunktion ist schwierig, da diese global ist und die meist regionalen diskreten Veränderungen nicht erfasst. Mittels Helium-MRT konnten nach Physiotherapie regionale Ventilationsveränderungen nachgewiesen werden, die über den Reflex der hypoxischen Vasokonstriktion Einfluss auf die Perfusion zeigen müssten.

Ziel dieser Studie ist, den Effekt der Physiotherapie auf die Lungenperfusion mittels kontrastmittelgestützer MRT-Perfusion zu untersuchen.

Methoden:

Bei fünf CF-Patienten (mittleres Alter 13,6 Jahre, 8–18J, 2m, 3w) wurden vor und unmittelbar nach einer einstündigen Physiotherapie eine Spirometrie und eine Lungenperfusionsmessung mittels zeitlich hoch aufgelöster kontrastverstärkter MRT durchgeführt. Die Datensätze wurden mit einer Nachverarbeitungssoftware, die die zeitliche Auflösung der MR-Perfusion berücksichtigt, im Hinblick auf Perfusionsveränderungen ausgewertet und von 2 Radiologen beurteilt. Es wurden fünf unterschiedliche Perfusionstypen differenziert: 1. Normale Perfusion (P) 2. Verzögerte, nicht reduzierte P. 3. Reduzierte, nicht verzögerte P. 4. Reduzierte und verzögerte P 5. Keine P.

Ergebnisse:

Nach Physiotherapie kam es bei allen Patienten zu einer Änderung der vor Therapie definierten Perfusionstypen während sich die Spirometrie nicht veränderte. Eine Beschleunigung der Perfusion nach Therapie wurde bei 4 Patienten beobachtet, bei 2 kam es zusätzlich zu einer Intensivierung der Perfusion. Ein Patient zeigte eine Perfusionsverzögerung und eine Reduktion der Perfusion nach Therapie.

Schlussfolgerung:

Die zeitliche Analyse der kontrastverstärkten MR-Perfusion ist ein sensitiver Parameter zum Nachweis des regionalen Effektes der Physiotherapie bei CF-Patienten. Inwiefern eine Veränderung des Perfusionstyps ein Therapieerfolg darstellt, sollte anhand eines größeren Kollektivs überprüft werden.