Pneumologie 2009; 63 - P115
DOI: 10.1055/s-0029-1213842

Bestimmung von L-Laktat- und H2O2- im Atemkondensat bei maximaler fahrradergometrischer Belastung

E Marek 1, K Mückenhoff 2, J Volke 1, I Hawener 3, P Platen 3, W Marek 1
  • 1Institut Für Arbeitsphysiologie an der Augusta Kranken Anstalt
  • 2Institut für Physiologie; Ruhr Universität Bochum
  • 3Institut für Sportmedizin, Ruhr Universität Bochum

Einleitung: Bestimmungen von Laktat- und Entzündungsmediatoren werden bisher an Blutproben durchgeführt. Neuere Methoden erlauben eine nicht-invasive quantitative Bestimmung von Laktat und H2O2 im Atemkondensat. Zu untersuchen ist daher, ob eine Korrelation zwischen den arteriellen Laktatkonzentration und der über die Ausatemluft abgegebene Laktatmenge besteht.

Methoden: 16 Probanden (9m, 7w) wurden auf dem Fahrradergometer ausbelastet (50 Watt startend, Steigerung alle 3min um 50 Watt). Vor und unmittelbar nach Belastung wurde Atemkondensat aus 100 L Ausatemluft mittels EcoScreen I gewonnen. Gleichzeitig wurden Blutproben aus dem Ohrläppchen zur Laktatmessung entnommen.

Ergebnisse: In Ruhe betrug die Laktatkonzentration im Blut 0,93±0,3 mmol/L. In 8,4±2,9min wurden dabei aus 100 L Ausatmungsluft 1,68±0,4ml Atemkondensat gewonnen. Pro Minute wurden von den Probanden 4,47±1,71 nmol/min Laktat und 31,0±18,3 pmoI/min H2O2über die Atmung abgegeben. Nach der Ausbelastung (223±31,6 Watt) stieg die Laktatkonzentration im Blut signifikant auf 10,9±1,8 mmol/L (p<0,0001) an. Die Sammelzeit für 100 L Ausatemluft verkürzte sich auf 3,9±1,9min und ergab 1,21±0,44ml Atemkondensat. Die Laktat-Konzentration in der Ausatemluft blieb gegenüber der Ruheatmung weitgehend unverändert (21,4±7,7 bzw. 40,3±23,0µmol/L). Die Laktatabgabe über die Atemluft stieg durch die gesteigerte Ventilation auf 13,6±8,6 nmol/min (p<0,01) an, während die H2O2-Abgabe auf 84,4±39,9pmol/min (p<005) anstieg.

Diskussion: Körperliche Belastung führt zur vermehrten Abatmung von Entzündungsmarkern. Während der Energieumsatz und die Laktatkonzentration im Blut unter der Belastung auf das 10 fache des Ruhewertes anstieg, erhöhte sich die Laktatabgabe über die Ausatemluft signifikant auf das dreifache des Ausgangwertes. In weiterführenden Experimenten sind die quantitative Zusammenänge zwischen der Laktatkonzentration im arteriellen Blut und der Laktatabgabe über die Atemluft zuklären.