Pneumologie 2009; 63 - P120
DOI: 10.1055/s-0029-1213843

Methacholinprovokation zur Erfassung der bronchialen Reagibilität – ein Methodenvergleich von Spirometrie und Ganzkörperplethysmografie

F Nensa 1, E Marek 1, HJ Smith 2, W Marek 3, M Kohlhäufl 4
  • 1Institut Für Arbeitsphysiologie an der Augusta Kranken Anstalt
  • 2Viasys Healthcare
  • 3Institut für Arbeitsmedizin an der Augusta Kranken Anstalt
  • 4Klinik Schillerhöhe

Einleitung: Zur Untersuchung der bronchialen Reagibilität werden Provokationen mit Methacholin durchgeführt. Während in den anglikanischen Ländern die FEV1 zur Befundung herangezogen wird, basieren die Interpretationen in Europa weitgehend auf der Ganzkörperplethysmografie. Wir untersuchten daher die Korrelation beider Verfahren während kumulativer MCH-Testungen an Patienten mit Verdacht auf ein „Asthma bronchiale“.

Methoden: An 154 Patienten erfolgte ein MCH-Test über mehere Stufen mit einer Ganzkörperplethysmografie auf jeder Provokationsstufe (Masterscreen, Viasys, Würzburg). Bei Überschreiten der Reaktionsschwelle wurde eine forcierte Spirometrie mit Aufnahme der Fluss-Volumen Kurve durchgeführt. Durch die Regressionsanalyse der Atemwegsparameter über die Ruhemessung sowie über alle erfassten Provokationsstufen konnten entsprechende Regressionsgleichungen mit der MCH-Dosis als der Kontrollvariablen und dem zu betrachteten Atemwegsparameter als abhängiger Variable erzeugt werden, mit welchen auf die fehlenden Messwerte extrapoliert und auf die MCH Konzentration zum genauen Zeitpunkt des Überschreitens der Schwellenwerte interpoliert wurde. Die Änderungen in der PD200 der Strömungswiderstände (Rt, Reff, sRt, sReff) und wurden mit der PD20 für FEV1 und dem FEV1/FVC verglichen.

Ergebnisse: Bezogen die sReff wurde bei 114 Probanden eine leichte, mittlere oder schwergradige Hyperreagibilität aufgefunden. Die statistische Auswertung ergab eine enge lineare Korrelation der PD200MCH für die ganzkörperplethysmographisch gemessenen Atemwegswiderstände (0,47 <r <0,79, p<0,01), jedoch keine signifikante Korrelation mit der PD80MCH für FEV1 oder dem FEV1/FVC (r=0,12).

Diskussion: Zur Beurteilung der bronchialen Reagibilität erwies sich die Ganzkörperplethysmografie mit Messung der spezifischen Atemwegswiderstände gegenüber der forcierten Exspiration als die zuverlässigste Methode und sollte als Standardverfahren bei bronchialen Provokationsuntersuchungen verwendet werden.