Pneumologie 2009; 63 - P150
DOI: 10.1055/s-0029-1213853

Untersuchungen zur Reproduzierbarkeit des 6-Minuten Gehtests

W Marek 1, Y Rüttgers 2, E Marek 3, P Vogel 4, K Mückenhoff 5, N Kotschy-Lang 4
  • 1Institut Für Arbeitsphysiologie an der Augusta Kranken Anstalt
  • 2Augusta Kranken Anstalt
  • 3Institut für Arbeitsphysiologie an der Augusta-Krankenanstalt, Bochum
  • 4Berufsgenossenschaftlich Klinik für Berufskrankheiten Falkenstein
  • 5Institut für Physiologie, Ruhr Universität Bochum

Einleitung: Von den Fachgesellschaften wird eine Wiederholung des 6-Minuten Gehtests (6-WM) empfohlen, um Fehleinschätzungen durch Lerneffekte möglichst ausschließen zu können (AJRCCM 2002;116). Aus Personal- und Zeitgründen muss jedoch vielfach auf einer Wiederholung verzichtet werden. Wir überprüften daher an Patienten einer stationären Rehamaßnahme, ob auch eine einmalige Testung vertretbar ist.

Methoden: An 35 Patienten wurden die Gehtests zu Beginn und am Ende des Rehaaufenthaltes nach einem Erholungszeitraum von ca. 1 Stunde wiederholt, um einen möglichen Lerneffekt bzw. eine Ökonomisierung der Gehbelastung abschätzen zu können. Die Patienten (32m, 3 w) waren im mittleren Lebensalter von 66,0±9,3 Jahren bei 172±6,7cm Körpergröße und einem BMI von 27,2±5,5.

Ergebnisse: Der 6-MW zu Beginn und am Ende des Rehabilitationsaufenthaltes führten im 1. Eingangstest zu einer Gehstrecke (SE1) von 416±62,7m und in der Wiederholung des Eingangstests zu einer signifikant (p<0,001) größeren Gehstrecke von 454±71,4m (SE2). Das entspricht einem mittleren Zugewinn von 38,4±26,1m. Am Ende des Rehaaufenthaltes legten sie im 1. Abschlusstest (SA1) 438±58,0m zurück und in der Wiederholung ebenfalls eine signifikant (p<0,001) größere Wegstrecke von 473±59, 0m (SA2) entsprechend einem Zugewinn von 35,3±25,9m, der dem Zugewinn im 1. Test vergleichbar war (p=0,735). Die Zugewinne in beiden Wiederholungstests bei Eintritt und am Abschluss der Rehamaßnahme waren vergleichbar (p=0,53). Im 1. Abschlusstest wurde mit 438±58,0m eine Wegtrecke zurückgelegt, die signifikant (p<0,001) länger war als die Wegstrecke im 1. Eingangstest mit 416±62,7m. Sie entspricht dem Mittelwert aus den beiden Eingangstestungen.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass auf eine Wiederholung des 6-MW durchaus verzichtet werden kann, da sowohl bei der Wiederholung des Eingangstests als auch des Abschlusstests vergleichbare Steigerungen der Wegstrecke erreicht wird.