Pneumologie 2009; 63 - V243
DOI: 10.1055/s-0029-1213858

Effekt eines multimodalen pulmonalen Rehabilitationsprogramms für Patienten mit schwerer COPD

S Teschler 1, K Kenn 2, C Vogelmeier 3, H Teschler 1
  • 1Ruhrlandklinik Essen-Heidhausen
  • 2Klinikum Berchtesgadener Land
  • 3Universitätsklinikum Marburg

Hintergrund: Die multimodale pulmonale Rehabilitation (PR) ist eine etablierte Therapie für Patienten mit COPD ab GOLD-Stadium II. Fragestellung: Ziel dieser Studie war die Abschätzung der Effekte einer 3-wöchigen stationären PR bei Patienten mit schwerer COPD auf Lungenfunktion, Belastungstoleranz und Lebensqualität. Methoden: 26 Patienten mit COPD im GOLD-Stadium III/IV (Alter 61±10 Jahre) wurden in ein 3-wöchiges PR mit Schulung, psychosozialer Intervention sowie Kraft- und Ausdauertraining eingeschleust. Wöchentlich wurden Lungenfunktion, funktionelle Belastungskapazität (6MGT) und Lebensqualität (SF36- und CRQ-Fragebogen) gemessen. Ergebnisse: Im zeitlichen Verlauf besserte sich die Belastungskapazität im 6MGT von 366±109m auf 417±110m (p<0,05) nach der ersten Woche, auf 444±109m nach der zweiten Woche (p<0,05 vs. Tag 0) und auf 463±107m nach der dritten Woche (p<0,01 vs. Tag 0). Im SF36 besserte sich der mentale normierte Summenwert (p<0,001) und im CRQ änderten sich die Domänen Atemnot (p=0,01), Erschöpfung (p=0,03) und Stimmung (p=0,04). Weder die Daten der Lungenfunktion, noch die subjektive Atemnot gemäß Borg-Skala zeigten Änderung (p=n.s., alle Vergleiche). Schlussfolgerung: Selbst bei Patienten mit schwerer COPD (GOLD III/IV) verbessert eine 3-wöchige stationäre PR die körperliche Belastungskapazität und Lebensqualität, ohne das sich die Lungenfunktion signifikant ändert.