Pneumologie 2009; 63 - P26
DOI: 10.1055/s-0029-1213908

Wertigkeit von Endobronchialem Ultraschall (EBUS) und Mediastinoskopie im Staging des Bronchialcarcinoms und der Diagnostik mediastinaler Raumforderungen

K Woelke 1, G Laier-Groeneveld 1, A Granetzny 2
  • 1Medizinische Klinik II, Evangelisches und Johanniter Klinikum Niederrhein
  • 2Klinik für Thoraxchirurgie, Evangelisches und Johanniter Klinikum Niederrhein

Bei insgesamt 57 Patienten wurden bei Verdacht auf Bronchialkarzinom bzw. mediastinalen Lymphknotenvergrößerungen sowohl Endobronchialer Ultraschall (EBUS) als auch Mediastinoskopie durchgeführt. Der Zeitabstand zwischen beiden Untersuchungen betrug maximal 21 Tage. Bei 38 Patienten konnte ein Bronchialkarzinom diagnostiziert werden, bei 19 Patienten lagen benigne mediastinale Lymphknotenveränderungen vor. Eine histopathologische Kontrolle mittels Thorakotomie erfolgte bei 24 der 38 Patienten mit Malignom, die übrigen 14/38 Patienten waren aufgrund des erhobenen nodalen Befundes primär prognostisch inoperabel.

Insgesamt kam es bei 9/57 Untersuchungen in EBUS und Mediastinoskopie zu einem differenten nodalen Lymphknotenstaging, bei den restlichen 48 Patienten war der Lymphknotenstatus im EBUS und Mediastinoskopie identisch.

Der EBUS war bei 5 der 57 Patienten (9%) falsch negativ und in einem Fall falsch positiv. Die Mediastinoskopie war bei 11 der 57 Patienten (19%) falsch negativ.

Beide Untersuchungen lieferten in 4 Fällen falsch negative Befunde, wobei dies bei 3 Patienten methodenbedingt war, da bei diesen Lymphknoten im vorderen Mediastinum vorlagen, die nur mittels invasiver thoraxchirurgischer Diagnostik nachweisbar waren. In 20 der 24 operierten Patienten stimmten präoperatives Staging mit EBUS/MSK und thoraxchirurgischer Befund bezüglich des Lymphknotenstagings überein.

Sowohl die minimal invasive Technik des EBUS als auch die Mediastinoskopie lieferten in mehr als 80% der untersuchten Patienten ein korrektes Lymphknotenstaging, wobei der EBUS gegenüber der Mediastinoskopie leicht bessere Ergebnisse erzielte.

Beide Methoden sind somit für das mediastinale Staging sehr gut geeignet, wobei dem EBUS aufgrund der geringeren Invasivität ein bevorzugter Stellenwert eingeräumt werden sollte.