Pneumologie 2009; 63 - V293
DOI: 10.1055/s-0029-1213919

Untersuchungen zur partikelinduzierten Apoptose in Makrophagen

V Wilhelmi 1, R Schins 1, U Fischer 1, X Schulze-Osthoff 2, C Albrecht 1
  • 1IUF Düsseldorf
  • 2Institut für Molekulare Medizin der HHU Düsseldorf

Obwohl apoptotische Prozesse für die Aufrechterhaltung eines vielzelligen Organismus' essentiell sind, zeigen Studien einen Zusammenhang zwischen partikelinduzierter Entzündung der Lunge, Fibrose und Apoptose. Ziel unserer Studie ist die Untersuchung verschiedener Partikel hinsichtlich ihrer Eigenschaft, in Makrophagen Apoptose zu induzieren. Dafür wurden murine Makrophagen (RAW264.7) mit verschiedenen Partikeln wie Quarz (DQ12, 9,4m2/g), amorphem Silika (a-SiO2 200m2/g), ZnO (f <10m2/g, uf 50m2/g), MgO (ø 20nm) und TiO2 (f 10m2/g, uf 50m2/g) belastet. Untersuchungen zur Zelltoxizität (WST-1-Assay) nach 24, 48 und 72 h Belastung mit Partikel-Konzentrationen von 1 bis 80µg/cm2 zeigten für DQ12, a-SiO2 und ZnO starke und für MnO f und ufTiO2 eher geringere Effekte, wobei feines TiO2 deutlich zytotoxischer wirkte als feines. Spezifische Untersuchungen zum Nachweis apoptotischer Zellen unter Ausschluss nekrotischer Effekte wurden 1. durchflusszytometrisch mittels Nachweis des subdiploiden DNA-Gehaltes (7-Aminoactinomycin D-Färbung); 2. unter Nutzung des Cell Death Detection ELISA (Roche), sowie 3. mittels Caspase-Glo 3/7-Assay (Promega) durchgeführt. Hier zeigten sich ebenfalls die stärksten Effekte nach Belastung mit DQ12 und a-SiO2 im Vergleich zu allen anderen getesteten Partikeln. Während bei TiO2 größenabhängige Effekte nachweisbar waren, hatte insgesamt die chemische Zusammensetzung für die Toxizität der untersuchten Partikel größere Bedeutung. Die unterschiedliche Sensitivität der etablierten Apoptose-Assays unterstreicht insbesondere für die Nanotoxikologie die Notwendigkeit des Einsatzes unabhängiger Nachweisverfahren. Unsere zukünftigen Untersuchungen fokussieren auf die Mechanismen partikelinduzierter Apoptose und deren Einfluss auf Entzündungsreaktionen sowie Gewebeumbau in vivo.