Pneumologie 2009; 63 - P12
DOI: 10.1055/s-0029-1213930

Das trimodale Therapiekonzept des malignen Pleuramesothlioms: Pleurektomie/Dekortikation, 4 Zyklen Chemotherapie mit Cisplatin/Permetrexed und Bestrahlung

S Bölükbas 1, S Beqiri 1, T Bergmann 1, S Trainer 1, A Fisseler-Eckhoff 2, J Schirren 1
  • 1Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
  • 2Institut für Pathologie und Zytologie, HSK, Wiesbaden

Einleitung: Die Pleurektomie/Dekortikation (P/D) konkurriert mit der extrapleuralen Pneumonektomie (EPP) im Rahmen eines trimodalen Therapiekonzeptes des malignen Pleuramesothelioms (MPM). Das Ziel der Studie war die Untersuchung der Durchführbarkeit und des Langzeitüberlebens.

Methodik: Zwischen 11/2002 und 10/2007 wurden 35 von 102 Patienten mit histologisch gesichertem MPM in eine prospektive, nicht-randomisierte Beobachtungsstudie eingeschlossen. Im Rahmen des trimodalen Therapiekonzeptes wurden 4 bis 6 Wochen nach einer P/D 4 Zyklen Chemotherapie mit Cisplatin (75mg/m2) und Permetrexed (500mg/m2) appliziert, sowie eine adjuvante Bestrahlung durchgeführt.

Ergebnis: Bei einem medianen Alter von 65 Jahren (Varianz 47–81) befanden sich 10 Patienten im Stadium I (28,6%), 6 in II (17,1%), 17 in III (48,6%), sowie 2 im Stadium IV (5,7%). Die Histologie war epithelial in 77,1%. Die Morbidität und Mortalität betrugen 20,0% und 2,9%. 33 Patienten (Pat.) komplettierten die trimodalen Therapie. Medianes Follow-up betrug 18,3 Monate. Das Gesamtüberleben war 33,2 Monate. Ein-, 2-, and 3-Jahresüberlebensdaten waren 75%, 61% und 43%. Das Langzeitüberleben war nicht abhängig vom Lymphknotenbefall (N0 vs. N1/2, p=0,654), Tumorstadium (I vs. II vs. III, p=0,847; I vs. II-IV, p=0,847; I-II vs. III-IV, p=0,314) oder von der Histologie (epithelial vs. nicht-epithelial, p=0,209). Ein Lokalrezidiv oder Metastasierung trat bei 16 von 33 Pat. (48,4%) auf. Eine Secondline-Therapie war nach 16,6 Monaten erforderlich.

Schlussfolgerung: Das trimodale Therapiekonzept mit P/D zeigt gute Ergebnisse in Bezug auf Morbidität, Mortalität und Langzeitüberleben beim MPM. Diese Therapie ist in allen Stadien des MPM möglich. Der Organerhalt der Lunge scheint eine Voraussetzung für die volle Ausnutzung der Firstline- und Secondline-Therapien, sowie ein prognostischer Faktor für das Langzeitüberleben zu sein. Der Stellenwert der EPP in der Behandlung des MPM sollte überprüft werden.