Pneumologie 2009; 63 - P226
DOI: 10.1055/s-0029-1213944

Validierung der Auswahlkriterien fuer Umgebungsuntersuchungen

A Nienhaus 1, R Diel 2
  • 1Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege Hamburg
  • 2Universität Duesseldorf

Einleitung: Die überarbeiteten Empfehlungen des DZK sehen vor, Personen mit engem oder langem Kontakt zu Indexpersonen in Umgebungsuntersuchungen zu getestet. Alle anderen Kontaktpersonen werden lediglich beraten. Diese Auswahlkriterien für die Umgebungsuntersuchungen wurden validiert.

Methode: Bei 812 Kontaktpersonen mit einem THT >=5mm wurde ein TSPOT.TB durchgeführt. Angaben zur Indexperson und der Art und Dauer des Kontakte sowie zu Alter, Geschlecht und BCG-Impfung der Kontaktpersonen wurde standardisiert erfasst. Adjustierte Odds Ratios für die verschiedenen potentiellen Risikofaktoren wurden mittels logistischer Regression berechnet.

Ergebnisse: 29% der Kontaktpersonen waren positiv im TSPOT.TB. Alter, Geschlecht und BCG-Impfung hatten keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit eines positiven TSPOT.TB. Kontakt zu einer Sputum positiven Indexperson (OR 1,9; 95%CI 1,6–2,8), enger Kontakt zu hustendem Patienten (OR 3,5; 95%CI 2,4–5,0) sowie ein Kontakt über >40 Stunden (OR 3,5; 95%CI 2,1–6,0) erhöhten die Wahrscheinlichkeit eines positiven TSPOT.TB.

Diskussion: Wegen der hohen Spezifität des TSPOT.TB ist ein positiver Test als Latente Tuberkulose-Infektion (LTBI) zu bewerten. Mit den Auswahlkriterien für Kontaktpersonen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer LTBI und somit die Chance, frische Infektionen zu identifizieren, die von einer präventiven Chemotherapie möglicherweise besonders profitieren.