Pneumologie 2009; 63 - P275
DOI: 10.1055/s-0029-1213967

Einfluss von TLCO-Messungen (Transfer-Faktor für CO) auf spätere Bestimmungen der expiratorischen CO-Konzentration zwecks Bestimmung des Ausmasses der Atemwegsentzündung/Raucherstatus

G Nilius 1, R Ettler 1, U Domanski 1, KJ Franke 1, KH Rühle 1
  • 1Universität Witten-Herdecke, HELIOS Klinik Hagen-Ambrock

Einleitung: Die Messung des Transferfaktors (TLCO) der Lunge in der single breath-Methode mit einem Gasgemisch aus CO und Helium ist seit Jahren in der klinischen Routine üblich. Die Bestimmung der expiratorischen CO-Konzentration zur Klärung des Raucherstatus eines Patienten ist ebenfalls langjährige tägliche Praxis. In den letzten Jahren wurden Daten veröffentlicht, die zeigen, dass der expiratorische CO-Gehalt mit dem Ausmass von Atemwegsentzündungen korreliert. Unserer Kenntnis nach liegen keine Daten vor, die Interferenzen zwischen beiden Untersuchungsverfahren zum Gegenstand haben.

Methodik: Bei einer Gesamtgruppe von 38 Personen (Probanden und COPD-Patienten, 16 Frauen, BMI 24,5±4,0kg/m2, mittleres Alter 51,0±12,2, davon 24 Nichtraucher) erfolgte eine Messung der expiratorischen CO-Konzentration (FECO) (Manöver: Atem anhalten für 20s., Ausatmung über 10sec.) direkt vor einer Messung der TLCO-SB, nach 1h und nach 24h. Der Raucherstatus wurde durch Messung des Urinspiegels für Cotinin kontrolliert.

Ergebnisse: Der expiratorische CO-Gehalt in der Ausatemluft steigt durch eine Messung der TLCO-SB nachweisbar an (siehe Tabelle).

FECO [ppm]
Vor Diffusionsmessung

FECO[ppm]
Nach Diffusionsmessung

FECO [ppm]
Nach 24h

Gesamtgruppe n=38

6,4±7,7

9,9±7,7

6,0±6,7

Raucher n=14

14,3±8,4

17,0±8,4

12,0±8,4

Nichtraucher n=24

1,8±0,3

5,8±2,6

2,7±1,7

Schlussfolgerung:. Insbesondere bei Nichtrauchern sollten vorangegangene TLCO-SB-Messungen berücksichtigt werden, wenn aufgrund des expiratorischen CO-Gehaltes auf das Ausmass von Atemwegsentzündungen oder auf den Status als Raucher geschlossen werden soll. Auch nach 24 Stunden ist die expiratorische CO-Konzentration bei Rauchern gegenüber Nichtrauchern evtl. als Ausdruck der Atemwegsentzündung erhöht.