Pneumologie 2009; 63 - P198
DOI: 10.1055/s-0029-1213969

Ausdauersportler mit Dyspnoe – nur Trainingsmangel?

H Marquaß 1, M Prediger 1, J Kluge 2
  • 1III. Med. Klinik/Pneumologie, Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
  • 2Thoraxchirurgie, Carl-Thiem-Klinikum Cottbus

Einleitung: Solitär fibröse Tumoren sind seltene Spindelzelltumoren, die erstmals 1931 durch Klemptner und Rubin in der Pleura beschrieben wurden. Extrapulmonale Manifestationsorte sind z.B.Pericard, Peritoneum, Leber, oberer Respirationstrakt etc.

CT und MRT ergeben keine spezifischen Charakteristika.

Fallbeschreibung: Stationäre Aufnahme eines damals 65-jährigen Patienten mit einem im Rö- Thorax nachweisbaren faustgroßen Tumor im rechten Oberlappen. Der 180cm große und 75kg schwere Patient läuft in seiner Freizeit 4 mal pro Woche eine Strecke von je 15–30km als Marathon- bzw. Ultramarathonläufer und bemerkte seit 8 Monaten eine Reduktion seiner Leistungsfähigkeit um ein Drittel, verbunden mit Würgegefühl und Hustenreiz.

Sämtlich erhobene Befunde blieben unauffällig bis auf in der Bronchoskopie Nachweis einer Verziehung der Trachea nach links und Verlagerung des rechten Oberlappens mit Kompression der Oberlappenostien. Eine transbronchiale Biopsie erbrachte keinen Malignitätsnachweis. In der CT-Thoraxuntersuchung wurde ein glatt begrenzter Tumor des rechten Oberlappens beschrieben. Nach Stanzbiopsie mit Vd. auf einen solitär fibrösen Tumor erfolgte die Thoracotomie, Pleurolyse, Tumorextirpation rechts (kindskopfgroß, gekapselt, 1300g) und atypische Resektion eines intrapulmonalen Lymphknotens aus dem apicalen Unterlappensegment. Histologisch handelt es sich um einen solitär fibrösen Tumor, der einer benignen Neubildung entspricht, bei dem die Mitoserate (10/10 HPF) und die Nekrosen für ein aggressives Verhalten sprechen, eine Rezidivneigung eingeschlossen. Bisherige Verlaufsuntersuchungen blieben ohne Rezidiv.

Diskussion: Solitär fibröse Tumoren der Lunge sind selten und haben einen unvorhersehbaren klinischen Verlauf. Sie können rasch wachsen auch ohne Malignitätszeichen.

Lokalrezidive sind noch nach Jahren einer kompletten Remission möglich.