Pneumologie 2009; 63 - P124
DOI: 10.1055/s-0029-1213972

Untersuchungen zur Dignität von Pleuraergüssen mit einem Eiweissgehalt von 20–30g/l

R Heine 1, A Radusch 1, KP Litwinenko 1
  • 1Klinik für Innere Medizin I, Diakoniekrankenhaus Halle (Saale)

Zielstellung:

Die Dignität von Pleuraergüssen mit einem Eiweißgehalt von 20–30g/l sollte untersucht werden, um zu prüfen, ob diese grundsätzlich einer weiterführenden Diagnostik bedürfen.

Material und Methode:

In einer retrospektiven Analyse wurden alle in der Zeit von 1996–2000 erhobenen zytologischen Befunde von Pleuraergüssen, die in unserem klinisch-zytologischen Labor zur Untersuchung kamen, überprüft und mit der endgültigen Diagnose verglichen.

Ergebnisse:

Insgesamt waren 1201 Pleuraergüsse zytologisch untersucht worden. In 194 Fällen wurde ein Eiweißgehalt von 20–30g/l bestimmt. Unter Berücksichtigung von Mehrfachpunktionen wurden in dieser Gruppe insgesamt 142 Fälle registriert. In 134 Fällen konnte eine sichere Bewertung der zytologischen Befunde vorgenommen werden. Dabei handelte es sich in 26 Fällen (19%) um maligne und in 106 Fällen (80%) um benigne Ergüsse. 2 Fälle (1%) blieben ätiologisch ungeklärt. Die Sensitivität betrug 54,2% und die Spezifität 100%.

Schlussfolgerungen:

Ergüsse mit einem Eiweißgehalt zwischen 20 und 30g/l haben in 19% eine maligne Ursache. Aus diesem Grund sollte jeder Pleuraerguss, unabhängig von seinem Eiweißgehalt, zytologisch untersucht und gegebenenfalls weiter ätiologisch geklärt werden.