Pneumologie 2009; 63 - P3
DOI: 10.1055/s-0029-1214006

Tracheachirurgie unter Verwendung von autologem Transplantat

M Steinert 1, W Schütte 2, T Finger 1, H Fritz 3
  • 1Klinik für Thoraxchirurgie, KH Martha Maria Halle-Dölau
  • 2Klinik Innere Medizin, KH Martha Maria Halle-Dölau
  • 3Klinik für Anästhesie, KH Martha Maria Halle-Dölau

Einleitung:

Die Indikation zur Trachearesektion ergibt sich vorwiegend aus onkologischen oder funktionell Einschränkungen nach Anlage eines infraglottischen Tracheostomas.

Die Resektion der trachealen Einengung im Bereich der zervikalen bzw. mediastinalen Abschnitte der Trachea ist in sich besonders problematisch, eine Darstellung des eigenen Konzeptes erfolgt.

Methodik:

Überprüfung des Krankengutes hinsichtlich des Vorgehens bei Tracheateilresektionen (n=12).

Ergebnisse:

Es überwiegt das männliche Patientengut. Alle Stenosen (n=11) zeigten sich postinterventionell nach Anlage eines Tracheostomas. Ein Weaning der Patienten erfolgte prolongiert. Alle Patienten waren grenzwertig funktionell belastbar. Die Trachealstenosen zeigten sich bis auf eine Einengung auf 8mm im Bereich des subglottischen Raumes. Es resultierten partielle Ateminsuffizienzen sowie Einschränkung der Leistungsfähigkeit. Die Resektion der Tracheavorderwand und der Pars membranacea in der Entfernung von 2–3 Trachealspangen war das Ausmass der Entfernung. Neben dem Kehlkopfrelease erfolgte jeweils die Mobilisierung der Trachea aus dem Mediastinalraum ohne Sternotomie. Bei einem Patient war die Mobilisierung der Trachea bei Zustand nach Sternotomie und Bypassanlage nicht möglich, so dass der ventrale Defekt mittels Ohrknorpel nach einer autologen Transplantation des Ohrknorpels von rechts auf die Tracheavorderwand erfolgte. Alle Trachealresektionen wurden mit dem medialem Ansatz des Musculus sternocleidomastoideus gedeckt. Ein postoperatives frühzeitiges Weaning wurde durch die Patienten toleriert. Ein Patient musste unmittelbar postoperativ interventionell mittels Stent auf Grund einer trachealen Instabilität versorgt werden.

Diskussion:

Bei fehlender Möglichkeit der Mobilisierung von Kehlkopf und Trachea z.B. nach herzchirurgischem transsternalem Vorgehen lässt den Defekt der Tracheavorderwand mittels alloplastischem Knorpelersatz (Choncaknorpel) gut überbrücken. Die Nutzung von Rippenbogenknorpel bei langstreckigem Defekt der Trachealvorderwand in Kombination mit muskulärem Ersatz, wie 2008 beschrieben, sollte ebenfalls weiter evaluiert werden.