Pneumologie 2009; 63 - P35
DOI: 10.1055/s-0029-1214011

Pulmonale Immunstimulation mit MALP-2 vermindert die Mortalität der Pneumokokkenpneumonie in der Maus

K Reppe 1, T Tschernig 2, A Lührmann 2, V van Laak 1, K Grote 3, B Gutbier 1, HC Müller 1, M Kursar 4, H Schütte 1, S Rosseau 1, R Pabst 2, N Suttorp 1, M Witzenrath 1
  • 1Medizinische Klinik m.S. Infektiologie und Pneumologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • 2Funktionelle und Angewandte Anatomie, MH Hannover
  • 3Kardiologie und Angiologie, MH Hannover
  • 4MPI Infektionsbiologie, Berlin

Einleitung: Beeinträchtigungen der angeborenen pulmonalen Immunabwehr begünstigen die Entstehung einer Pneumonie. In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss der pulmonalen TLR-2-vermittelten Immunstimulation durch MALP-2 auf den Verlauf der schweren Pneumokokkenpneumonie der Maus untersucht.

Methoden: Weibliche C57Bl/6Mäuse wurden intratracheal mit MALP-2 behandelt und 24h später intranasal mit S. pneumoniae infiziert.

Ergebnisse: Die intratracheale Applikation von MALP-2 bewirkte eine vermehrte Ausschüttung inflammatorischer Zytokine und die Rekrutierung von Leukozyten in den Alveolarraum von nicht infizierten Wildtyptieren, nicht jedoch von TLR-2-defizienten Tieren. MALP-2-behandelte infizierte Tiere zeigten im Vergleich zu unbehandelten Tieren dosisabhängig eine erhöhte Überlebensrate, mildere Hypothermie und geringere Körpergewichtsverluste. Interessanterweise steigerte MALP-2 die Expression von TLR-2 auf mRNA- und Proteinebene sowohl in der Mauslunge, als auch in humanen Epithelzellen in vitro. Die bronchoalveoläre Lavage MALP-2 vorbehandelter Tiere enthielt nach Infektion mit S. pneumoniae mehr CCL5, weniger antiinflammatorisches IL-10 und mehr Leukozyten. Nach MALP-2 Behandlung war die Bakteriämie reduziert.

Schlussfolgerung: Die pulmonale Immunstimulation mit MALP-2 vor Infektion mit S. pneumoniae verbesserte die lokale Immunabwehr in der Maus und erhöhte die Überlebensrate bei Pneumokokkenpneumonie.