Pneumologie 2009; 63 - P190
DOI: 10.1055/s-0029-1214027

Intrapulmonaler Sequester des linken Oberlappens mit Versorgung aus dem Truncus coeliacus und Tuberkulose

H Haars 1, S Sackmann 1, C Ertner 2, U Thiemann 3, A Linder 2, D Ukena 1
  • 1Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Klinikum Bremen-Ost
  • 2Klinik für Thoraxchirurgie, Klinikum Bremen-Ost
  • 3Institut für Radiologie, Klinikum Bremen-Ost

Einleitung: Die bronchopulmonale Sequestration (BPS) ist eine seltene, angeborene Malformation des unteren Atemwegstraktes. Es werden eine intralobäre Sequestration (ILS, auch als intrapulmonale Sequestration bezeichnet) innerhalb eines normalen Lungenlappens und eine extralobäre Sequestration (ELS) mit eigener viszeraler Pleura unterschieden. Bei der ILS erfolgt die arterielle Versorgung aus der unteren thorakalen oder oberen abdominellen Aorta. Aberrierende Gefäße aus der thorakalen Aorta versorgen üblicherweise einen extralobären Sequester.

Fallbericht: Wir berichten über eine 24-jährige Patientin, welche zur Abklärung intermittierend auftretender Hämoptysen stationär aufgenommen wurde.

Bronchoskopisch werden als Blutungsquelle die Lingulasegmente angesehen. Im CT Darstellung einer Atelektase der Lingula. Verdacht auf arteriovenöse Malformation der Lingula. Als Feeder-Arterie stellt sich eine durch hohen Fluss kalibervermehrte, in der Endstrecke pleuradurchbrechend atypisch verlaufende A. phrenica inferior sinistra dar. Drainage vermutlich über Lungenvenen in den linken Vorhof. Kein Nachweis pulmonaler Rundherde. Kein Nachweis infiltrativer Veränderungen. Kein Nachweis TB-typischer Veränderungen,

Nach anterolateraler Thorakotomie komplikationsfreie Resektion des Lungensequesters. Im Sequester zeigt sich das histomorphologische Bild einer Tuberkulose.

Abschließende Diagnose: Intrapulmonaler Sequester mit Tuberkulose