Pneumologie 2009; 63 - P209
DOI: 10.1055/s-0029-1214038

Karzinosarkom der Trachea

M Westhoff 1, F Stanzel 1, K Siemon 2, W Lang 3, G Holinka 1
  • 1Lungenklinik Hemer
  • 2Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg
  • 3Pathologisches Institut, Hannover

Einleitung:

Primäre maligne Tumore der Trachea machen 0,2% aller malignen Tumore des Tracheo-Bronchialsystems aus; Sarkome haben daran einen Anteil von maximal 10%. Karzinosarkome der Trachea sind eine Rarität.

Fallbericht:

61-jähriger Patient mit mehrfacher Beatmungspflichtigkeit wegen respiratorischer Insuffizienz. Nach Verlegung in ein Weaningzentrum dort Nachweis eines subglottischen Tumors. Übernahme des intubierten Patienten zur diagnostischen Sicherung und weiteren Therapie.

Bei der starren Bronchoskopie 1,5cm subglottisch Nachweis eines etwa 4cm großen, glatt begrenzten Tumors mit breitbasiger Anheftung an der Tracheahinterwand. Tumorabtragung bis auf Tracheahinterwandniveau. Histologisch zunächst Diagnose eines undifferenzierten Adenokarzinoms. Kontrollbronchoskopisch nach 2 Tagen nur noch etwa 1cm große Wandveränderung. Aus den PE's hieraus Diagnose eines Plattenepithelkarzinoms. Im CT-Thorax weder erkennbares Tumorvolumen noch LK-Vergrößerungen. Nach Extubation und noch vor Einleitung einer definitiven Therapie erneuter Stridor infolge Tumorrezidiv mit nahezu kompletter Verlegung der Trachea. Erneut endoskopische Tumorabtragung. In der endgültigen Histologie Diagnose eines Karzinosarkoms. Mit kurativem Ansatz anschließend erfolgreiche Durchführung einer proximalen Tracheateilresektion.

Schlussfolgerung:

Aufgrund der Seltenheit existieren nur wenig Erfahrungen mit trachealen Karzinosarkomen. Die Behandlung muss sich deshalb an den Empfehlungen für maligne Trachealtumoren, für die primär eine chirurgische Resektion favorisiert wird, orientieren. Die Kasuistik unterstreicht, dass im Einzelfall zunächst auch ein situationsadaptiertes interventionelles Vorgehen mit endoskopischer Tumorabtragung als Erstmaßnahme erforderlich und effektiv sein kann. Weiterhin zeigt die Kasuistik das Risiko einer raschen Rezidivneigung, sowie die Schwierigkeiten der histologischen Tumorklassifikation und der Therapieentscheidungen.