Pneumologie 2009; 63 - P25
DOI: 10.1055/s-0029-1214045

Einfluss der PET auf das Therapiemanagement beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom und bei unklaren pulmonalen Rundherden

M Schmuecking 1, R Baum 2, U Musterer 3, P Zeißig 3, C Marx 4, P Gottschalk 3
  • 1KKH Greiz, Zentrum für Radiologie
  • 2Zentralklink Bad Berka, Klinik für Nuklearmedizin & PET-Zentrum
  • 3KKH Greiz, Zentrum für Innere Medizin
  • 4KKH, Greiz, Zentrum für Radiologie

Hintergrund: Aus der Literatur ist bekannt, dass das initial durch konventionelle Stagingmethoden (Sonografie, CT, MRT, Skelettszintigrafie) bestimmte Tumorstadium beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) durch die 18F-FDG PET in 27%-62% revidiert werden muss (Stage-Migration) und dass die PET in 25%-52% zu einer Änderung des Therapiemanagement führt. Nachdem die PET für das Lungenkarzinom und unklare pulmonale Rundherde (SPN) als GKV-Leistung nicht nur im Krankenhaus sondern auch als ambulante GKV-Leistung abgerechnet werden kann (seit Januar 2007), wurden zunehmend Patienten mit NSCLC und SPN zur PET-Untersuchung überwiesen. Die Auswirkungen auf Tumorstadium und Therapiemanagement für diese Patienten sollen untersucht werden.

Methodik: Bislang wurde bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC (n=7) bzw. SPN (n=4) im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz die Indikation zur 18F-FDG PET/CT gestellt (allein im August 2008 bei 4 Patienten).

Ergebnisse: Stage-Migration bei histologisch gesichertem NSCLC durch PET zu 57%: Downstaging von Stadium IV zu Stadium IIIA/IIB (n=2), Upstaging von Stadium IIIA/IIIB zu Stadium IV (n=2), idem (n=3). Wechsel der Therapie-Intention (kurativ vs. palliativ) zu 57%. Sämtliche Rundherde unklarer Dignität (computertomographische Größe 5–12mm) stellten sich in der PET ametabol dar und wurden als benigne eingestuft; diese Einstufung konnte durch computertomographische Verlaufskontrollen über mindestens 9 Monate bestätigt werden.

Schlussfolgerungen: Die 18F-FDG PET/CT führt bei Patienten mit NSCLC zu einer Optimierung der Therapie, allen Patienten mit SPN konnte eine Operation erspart werden. Diese ersten Ergebnisse führten zu einer zunehmenden Akzeptanz bei den überweisenden Internisten. Es bleibt wünschenswert, dass auch für die Lymphomerkrankungen und das maligne Melanom die PET als GKV-Leistung anerkannt wird, da die Datenlage (IA-Indikation Konsensuskonferenz Nuklearmedizin) ähnliche Ergebnisse vorweist wie für das NSCLC.