Pneumologie 2009; 63 - P94
DOI: 10.1055/s-0029-1214049

Detektion von ungewöhnlichen Fernmetastasen oder Zweit-Tumoren beim Routine-Staging des Bronchial-Carcinoms mittels 18F-FDG-PET/CT

S Krüger 1, S Maschke 2, H Kley 2, T Merk 2, T Wibmer 2, C Schumann 2, S Reske 3, S Pauls 4
  • 1Medizinische Klinik I, Universitätsklnikum Aachen
  • 2Innere Medizin II, Universitätsklinikum Ulm
  • 3Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Ulm
  • 4Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Ulm

Hintergrund: Zunehmend wird im Staging des Bronchial-Carcinoms (BC) das 18F-FDG-PET/CT eingesetzt. Aufgrund der Kombination aus funktioneller und anatomischer Bildgebung finden sich mit dem PET/CT oftmals FDG-speichernde Herde, die im konventionellen CT als nicht suspekt gewertet worden wären.

Methoden: Es wurden 233 Pat (Median 66J., 24% w) mit Primärdiagnose eines BC prospektiv eingeschlossen. Bei allen Pat wurde ein PET/CT mit Kontrastmittel vom Schädel bis Mitte des Oberschenkels durchgeführt.

Ergebnisse: Bei 29 (12,4%) aller Pat konnten mittels PET/CT metastasensuspekte FDG positive Läsionen an für das BC atypischen Stellen diagnostiziert werden. Die Lokalisation war wie folgt: 8 (3,4%) Weichteil- und Skelettmuskulatur, 5 (2,1%) Pleura, 4 (1,7%) Abdomen, 4 (1,7%) Kolon- und Rektum, 3 (1,3%) Nieren, 3 (1,3%) Milz, 2 (0,9%) Pankreas, 2 (0,9%) Prostata, 1 (0,4%) Herz, 1 (0,4%) Mamma, 1 (0,4%) Schilddrüse, 1 (0,4%) Haut. In vielen Fällen lag ein Stadium IV vor, so dass bei fehlender therapeutischer Konsequenz keine weitere diagnostische Abklärung der Herde durchgeführt wurde. Bei potenziell kurativ behandelbaren Pat wurde eine Dignitätsabklärung der Läsionen durchgeführt, die in der Regel die Malignität des Prozesses bestätigte (2 x Colon-Carcinom, 1 x Prostata-Carcinom).

Schlussfolgerungen: Bei zunehmender breiter Anwendung des PET/CT im Staging des BC ergibt sich aufgrund der höheren Sensitivität der Methode mit einer zunehmenden Häufigkeit von über 10% der Verdacht auf atypisch lokalisierte Metastasen oder einen Zweittumor. Diese Läsionen sollten v.a. bei kurativ behandelbaren Pat unbedingt weiter abgeklärt werden.