Pneumologie 2009; 63 - V187
DOI: 10.1055/s-0029-1214064

Biomarker im Atemkondensat von asymptomatischen Rauchern

F Hoffmeyer 1, V Harth 1, J Bünger 1, T Brüning 1, M Raulf-Heimsoth 1
  • 1Klinische Arbeitsmedizin, BGFA Bochum

Einleitung: Die Sammlung von Atemkondensat (exhaled breath condensate, EBC) ist eine nicht-invasive Methode in der Diagnostik von Atemwegserkrankungen. Bereits bei Rauchern ohne klinische Symptomatk sind Änderungen in der Zusammensetzung des EBC beschrieben. Die Bestimmung verschiedener Biomarker liegt dabei allerdings häufig im Bereich der unteren Nachweisgrenze der verfügbaren Analytik.

Zielsetzung: Bewertung von Biomarkern im EBC von asymptomatischen Rauchern bei Verwendung des Kondensortyps EcoScreen2® (Kondensation und Sammlung auf einer speziellen PE-Kunststofffolie).

Methode: EBC wurde bei 8 Rauchern ohne COPD und 16 gesunden Kontrollprobanden während 10minütiger Ruheatmung (15 bis -20°C) gesammelt. Die verblindet gewonnenen EBC Proben (n=48) wurden hinsichtlich Volumen, pH (nach Argon-Behandlung), LTB4, PGE2, 8-Iso PGF2(α) sowie LTC4/D4/E4 (jeweils mit spezifischen Enzymimmunoassay) und Nitrat/Nitrit (NOx; Griess-Reaktion) analysiert. Die Ergebnisse werden als Median mit den 25–75 Interquartilen angeben. Ein positives Ethikvotum der Ruhr-Universität liegt vor.

Ergebnisse: Es gab keine signifikanten Altersunterschiede der Gruppen ohne bzw. mit Tabakkonsum (51 (37–55) vs. 44 (26–44) LJ). Bei Rauchern ließ sich ein geringeres EBC-Volumen als bei Kontrollen gewinnen (1,23 (1,16–1,74) vs. 1,60 (1,16–2,21) mL; p=0,06). NOx sowie LTC4/D4/E4 waren in keiner Probe nachweisbar. Die Konzentrationen von LTB4, PGE2 und 8-Iso PGFunterschieden sich im EBC von Rauchern und Kontrollen nicht. Einzig der pH Wert war signifikant niedriger im EBC der Raucher (7,14 (5,70–7,43) vs. 7,59 (7,28–7,73); p<0,01).

Schlussfolgerung: Ein Absinken des pH Wertes geht bei sonst asymptomatischen Rauchern möglichen Änderungen anderer Biomarker voraus. Da die Messung des pH Wertes – gerade im Vergleich zu anderen Biomarkern – als robust und gut validiert anzusehen ist, könnte dieser Parameter ggf. im Screening auf tabakinduzierte Atemwegserkrankungen Verwendung finden.