Pneumologie 2009; 63 - P109
DOI: 10.1055/s-0029-1214071

Erfolgreiche Therapie einer hypoxämiegetriggerten Sinusbradykardie bei schwerem obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom mittels n-CPAP-Therapie

T Berghaus 1, C Faul 1, M Schwaiblmair 1
  • 11. Medizinische Klinik, Funktionsbereich Pneumologie, Klinikum Augsburg

Ein 53-jähriger Patient wurde zur Abklärung einer zunehmenden Leistungsschwäche und progredienten Beinödemen stationär aufgenommen. An Vorerkrankungen ist eine arterielle Hypertonie bekannt. Bei Aufnahme zeigte sich ein deutlich adipöser Patient (BMI 47kg/m2) mit diskreten, seitengleichen Beinödemen. Ein Röntgen-Thorax, ein EKG und eine Echokardiografie zeigten einen unauffälligen Befund. Lungenfunktionell zeigte sich in Ruhe eine mäßige respiratorische Partialinsuffizienz bei geringer Restriktion, keine obstruktive Ventilationsstörung. Im Langzeit-EKG fielen auch nach Absetzen der β-Blocker-Therapie nächtliche Pausen bis 7,3s. auf. Polysomnographisch konnte ein schweres obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom mit einem RDI von 80/h diagnostiziert werden. 542 von insgesamt 580 Apnoen waren obstruktiv, die maximale Apnoe-Zeit betrug 46s. Die Grundsättigung war auf 85% erniedrigt, der Entsättigungs-Index betrug 91/h. Unter einer nCPAP-Therapie mit 5 mbar Druck konnte der RDI auf 6/h reduziert werden, die Grundsättigung verbesserte sich auf 93%, der Entsättigungs-Index fiel auf 4/h. Im Langzeit-EKG konnten keine relevanten Pausen oder Bradykardien mehr dokumentiert werden. Unser Fall zeigt die erfolgreiche Therapie einer hypoxämiegetriggerten Sinusbradykardie bei einem schweren obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom mittels n-CPAP-Therapie, es wurde deshalb auf eine Schrittmacherimplantation verzichtet. Die Frage, ob die nCPAP-Therapie eine Schrittmacher-Therapie bei einer hypoxämiegetriggerten Bradykardie verzichtbar macht, wird anhand der aktuellen Datenlage diskutiert.