Pneumologie 2009; 63 - P194
DOI: 10.1055/s-0029-1214073

Husten und Giemen bei Patienten mit nächtlichem Reflux

V Groß 1, S Kunsch 2, P Leninger 1, KA Sohrabi 1, C Vogelmeier 1, U Koehler 1
  • 1Schlafmedizinisches Zentrum Marburg Philipps-Universität Marburg
  • 2Abteilung für Gastroenterologie, Philipps-Universität Marburg

Nächtlicher gastroösophagealer Reflux kann auf zwei unterschiedlichen Wegen zu Husten und bronchialer Obstruktion führen. Zum einen werden reflektorische Mechanismen über vagale Verschaltungen im unteren Ösophagussphincter diskutiert, zum anderen Mikroaspirationen von Magensäure mit chemisch-toxischer Schleimhautreaktion. Das Lung-Sound-Monitoring bietet erstmals die Möglichkeit zeitliche Korrelationen zwischen den gastroösophagealen Reflux-Ereignissen und dem Auftreten obstruktionsbedingter pathologischer akustischer Symptome (Husten und Giemen) darzustellen.

Bei Patienten, mit Verdacht auf einen gastroösophagealen Reflux wurde eine 24h-pH-Metrie durchgeführt und parallel eine nächtliche Aufzeichnung der Lungengeräusche ergänzt (Lung-Sound-Monitor). Es wurden die Symptome Giemen und Husten bewertet.

40 Patienten (20M und 20F, 19 Patienten mit Asthma) konnten bisher eingeschlossen werden. Bei 32 Patienten traten nächtliche Refluxereignisse auf (mittlere Häufigkeit=5,5±4,2).

Ein direkter zeitlicher Zusammenhang zwischen Refluxereignissen und dem Auftreten von Husten und Giemen ließ sich bei 15 Patienten für längere und besonders azide Refluxereignisse nachweisen (länger als 10min).

Mit der vorliegenden Methode des Lung-Sound-Monitoring ist es möglich, Korrelationsuntersuchungen zwischen pH-Metrie und nächtlichen akustischen Ereignissen durchzuführen. Es zeigt sich dabei, dass die Dauer und die Azidität des Reflux eine entscheidende Rolle spielt für das Vorhandensein von Husten und Giemen.