Pneumologie 2009; 63 - P57
DOI: 10.1055/s-0029-1214077

Kontaktlose Ermittlung von zentralen Apnoen

G Weinreich 1, S Teschler 1, Y Wang 1, H Teschler 1
  • 1Ruhrlandklinik Essen

Hintergrund: Das Screening von schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) weist je nach Umfang der durchgeführten Anwendung mitunter eine hohe Fehlerrate auf, da der Patient bei dieser Art der Untersuchung nicht überwacht wird. Mögliche Fehlerquellen wie gelöste oder verrutschte Sensoren können deshalb erst nach dem Screening entdeckt werden, und es muss gegebenenfalls eine neue Untersuchung durchgeführt werden. Dies ist sowohl kostenintensiv als auch störend für den Patienten. Um die Fehlerquellen zu minimieren, ist es daher wünschenswert, kontaktlose Screeninggeräte zu entwickeln.

Fragestellung: Es wurde das Gerät SleepMinder (Biancamed, Dublin, Irland) daraufhin untersucht, ob es durch kontaktlose Bestimmung von Thorax- und Abdomenbewegung für ein Screening von zentralen Apnoen geeignet ist.

Patienten und Methoden: Es wurden 11 Patienten untersucht, bei denen insgesamt 438 zentrale Apnoen auftraten. SleepMinder wurde im Abstand von ca. 1m vom Patienten installiert und emittierte eine sehr schwache elektromagnetische Strahlung (Faktor 10–100 geringer als bei handelsüblichen Haushaltsgeräten). Thorax- und Abdomenbewegung wurden über eine Messung des Dopplereffekts bestimmt.

Ergebnisse: SleepMinder war in der Lage, 388 der aufgetretenen zentralen Apnoen zu erkennen. Dies entsprach einer Erkennungsrate von 88,6%. SleepMinder besaß eine durchschnittliche Ausfallzeit von 7%.

Schlussfolgerung: SleepMinder ist geeignet, zentrale Apnoen kontaktlos zu erkennen, und ist somit in der Lage, die Fehlerrate beim Screening erheblich zu minimieren. Ein natürliches Einsatzgebiet von SleepMinder wären beispielsweise kardiologische Rehabilitationseinrichtungen, da dort ein Patientengut mit hoher Prävalenz von zentralen Atmungsstörungen anzutreffen ist.