Pneumologie 2009; 63 - P66
DOI: 10.1055/s-0029-1214078

Veränderungen in der Schlafstruktur bei 394 Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe vor und unter nCPAP-Therapie

S Canisius 1, W Cassel 1, T Ploch 1, U Koehler 1, J Heitmann 1, C Vogelmeier 1, A Jerrentrup 1
  • 1Klinik für Innere Medizin – Pneumologie, Philipps-Universität Marburg

Einleitung: Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) geht mit Atemflusslimitationen oder Atemstillständen in der Nacht einher, die Störungen der Marko- und Mikrostruktur des Schlafs bedingen. Diese obstruktiven Ereignisse werden durch die Goldstandardtherapie des nasalen kontinuierlichen Überdrucks (nCPAP) beseitigt. Auch wenn bekannt ist, dass eine OSA die normale Schlafstruktur beeinträchtigt, so gibt es doch nur wenige Studien in denen die Verbesserung der Schlafstruktur bei effektiv mit nCPAP behandelten Patienten in ausreichend großen Kollektiven objektiviert wurde. Daher wurden in einer großen Patientengruppe die Veränderungen der Schlafstruktur vor und unter nCPAP-Therapie untersucht.

Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten mit OSA, die eine nCPAP-Therapie-Einleitung erhielten. Die polysomnographischen Aufzeichnungen der Diagnostiknacht und der Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten wurden visuell ausgewertet und die Parameter zur Beurteilung der Schlafstruktur extrahiert.

Ergebnisse: 394 Patienten mit guter Compliance (>4,5h pro Nacht) unter effektiver nCPAP-Therapie (AHI nach 3 Monaten <10/h) wurden untersucht (348m, 46w, Alter 55±11,2 Jahre, BMI 32,1±5,9kg/m2).

Parameter

Diagnostiknacht

3-Monats-Kontrolle

p-Wert

TST (min)

352,7±80,8

357,1±69,7

p=0,25

SE (%)

72,3±14,8

75,3±13,1

p<0,001

nREM 1 (%)

15,1±13,9

9,1±6,9

p<0,001

nREM 2 (%)

52,5±13,3

48,4±10,9

p<0,001

nREM3/4 (%)

15,2±9,7

22,1±9,7

p<0,001

REM (%)

17,3±6,8

20,5±6,1

p<0,001

AHI (n/h)

38,4±25,9

1,9±2,2

p<0,001

Schlussfolgerung: Es konnte eine signifikante Verbesserung der Schlafeffizienz in Verbindung mit der Zunahme an Tiefschlaf und REM-Schlaf bei gleichzeitiger Abnahme des Leichtschlafes gezeigt werden. Man kann daher folgern, dass CPAP zu einer signifikanten Verbesserung der Schlafstruktur führt, eine Aussage über eine Normalisierung ist aufgrund bislang fehlender aussagekräftiger Normwerte nicht möglich.