Pneumologie 2009; 63 - P329
DOI: 10.1055/s-0029-1214082

Inhalation von Aviptadil bei pulmonaler Hypertonie – Akute hämodynamische Effekte

H Leuchte 1, C Bäzner 1, R Baugartner 1, D Bevec 2, G Bacher 2, C Neurohr 1, J Behr 1
  • 1Schwerpunkt Pneumologie, Medizinische Klinik, 1 Klinikum Grosshadern, LMU München
  • 2Mondobiotech, Basel

Hintergrund:

Die pulmonale Hypertonie (PH) führt zu einer erhöhten rechtsventrikulären Last und mündet im Rechtsherzversagen und Tod. Bei der idiopathischen pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) sind die Serumspiegel des vasoaktiven intestinalen Peptids (VIP, Aviptadil) vermindert.

Fragestellung:

Welche Auswirkung auf die akute Hämodynamik und den Gasaustausch hat die einmalige Aerosolapplikation von Aviptadil?

Methoden:

Zwanzig Patienten mit chronischer PH (PAH in n=9, PH bei chronisch Lungenkranken CLD in n=8 und chronisch thromboembolische PH bei in n=3 Patienten) inhalierten eine einzelne Dosis Aviptadil (100µg) während einer Rechtsherzkatheteruntersuchung. Währenddessen wurden die üblichen hämodynamischen Parameter und Blutgase bestimmt.

Ergebnisse:

Die Aerosolapplikation führte zu einer zeitlich begrenzten und insgesamt eher gering ausgeprägten pulmonal selektiven Vasodilatation. Darunter verbesserte sich das kardiale Schlagvolumen, ebenfalls signifikant. Eine Reduktion der pulmonal vaskulären Resistance >20% innerhalb einer Stunde Beobachtungsdauer war bei sechs Patienten nachweisbar. Tendenziell verbesserte sich bei Patienten mit PH und CLD sogar vorübergehend die Oxygenierung. Wesentliche Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung:

Die einmalige Verabreichung eines Aviptadilaerosol ist gut verträglich und führt zu einer pulmonal selektiven Vasodilatation, Verbesserung der kardialen Funktion und Optimierung den Gasaustausch bei Patienten mit CLD und PH. Die Effekte sind individuell unterschiedlich. Weitere Studien sind entscheidend um das volle therapeutische Potential von Aviptadil beurteilen zu können.