Serum-Matrix-Metalloproteinasen bei adulten Mukoviszidose-Patienten

Einleitung: Matrix-Metalloproteinasen (MMP's) sind Enzyme, die zu einer Degradation von Proteinen des extrazellulären Bindegewebes führen und u.a. an der Pathogenese der bronchialen Inflammation und des Remodelings im Rahmen chronischer Atemwegserkrankungen beteiligt sind. Bei Kindern mit Mukoviszidose (CF) sind bereits erhöhte MMP-Konzentrationen im Sputum bzw. der bronchoalveolären Lavage-Flüssigkeit beschrieben worden.

Fragestellung: Im Rahmen der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob es bei adulten CF-Patienten zu Veränderungen der Serum-Konzentrationen von MMP's in Abhängigkeit von der Lungenfunktion und pulmonalen Infektexazerbationen kommt.

Patienten und Methodik: Eingeschlossen wurden 54 konsekutive CF-Patienten (25Männer, 29 Frauen, im Mittel 31,6 Jahre, BMI 22,5kg/m², FEV₁ 60,5% vom Soll), die zum großen Teil eine chronische bronchopulmonale Besiedlung mit Pseudomonas aeruginosa aufwiesen und unter einer Leitlinien-gerechten Pharmakotherapie standen (u.a. inhalative Antibiotika, rhDNAse, hypertone NaCl-Lösung). Als Kontrollgruppe dienten 40 gesunde Personen ohne Atemwegserkrankung, die bezüglich anthropometischer Parameter mit den CF-Patienten gematcht waren.

Resultate: Im Vergleich zu den Kontrollen waren im Serum der CF-Patienten verschiedene MMP's signifikant hochreguliert (MMP-1, –8 und –9), wobei eine Abhängigkeit vom Ausmaß der bronchialen Obstruktion bestand. CF-Patienten mit pulmonaler Infektexazerbation wiesen noch höhere MMP-Konzentrationen auf, die nach peroraler bzw. intravenöser antibiotischer Behandlung wieder abfielen.

Diskussion: Unsere Daten zeigen, dass es bei CF-Patienten offenbar nicht nur zur lokal-bronchialen, sondern auch zur systemischen Aktivierung von MMP's kommt und dass dies vom Grad der Lungenfunktionseinschränkung und dem Auftreten pulmonaler Infektexazerbationen abhängt.