Pneumologie 2009; 63 - V182
DOI: 10.1055/s-0029-1214109

Nachweis einer spezifischen T-Zellantwort gegenüber myko- und propionibakteriellen Antigene bei Sarkoidosepatienten

LI Cervis 1, G Zissel 2, A Charra 2, J Müller-Quernheim 2, A Prasse 2
  • 1Marius Nasta Institut für Pneumologie Bukarest
  • 2Universitätsklinikum, Abteilung Pneumologie, Freiburg

Die Sarkoidose (S) ist eine durch TH1 Immunantwort gekennzeichnete Granulomatose der Lunge mit einer weiterhin als unklar zu bezeichnenden Ursache. Es gibt jedoch vermehrt Hinweise, dass mikrobielle Bestandteile, insbesondere von Myko- und Propionibakterien, in der Pathogenese eine Rolle spielen könnten. Vor kurzem wurde ein durchflusszytometrisches Verfahren entwickelt, dass die Antigen-spezifische Zytokinproduktion von T-Zellen erfasst. Ziel dieser Studie war es die Frequenz der spezifischen Zytokinproduktion gegenüber myko- und propionibakteriellen Antigenen von BAL und Blut CD4+T-Zellen bei Sarkoidosepatienten zu analysieren.

In die Studie wurden 37 Patienten mit S und 19 Normalpersonen eingeschlossen. Die spezifische Zytokinproduktion wurde mittels intrazellulärer Zellfärbung nach 6 stündiger Zellkultur und Stimulation mit PPD, ESAT6, CFP10, P. acnes-Lysat (Pa), der Glycoproteinfraktion (GLY) und der Lipoteichonsäurefraktion (LTA) von P. acnes per Durchflusszytometrie bestimmt. Eine positive Reaktion lag vor bei >0,05% Zytokin+CD4+T-Zellen/Lymphozyten.

Generell waren in der BAL für alle getesteten Antigene signifikant mehr Zytokin+CD4+T-Zellen/Lymphozyten nachweisbar als im peripheren Blut. Die Anzahl positiver Reaktionen der Blut-T-Lymphozyten gegenüber allen getesteten Antigenen war nicht unterschiedlich zwischen Sarkoidosepatienten und Normalpersonen. Von den Sarkoidosepatienten hatten 53% eine positive Reaktion auf PPD, 20% auf ESAT6 und 33,3% auf CFP10. Gegenüber Pa-Lysat ergab sich bei 36% der Patienten eine positive Antwort, gegenüber GLY bei 44% und LTA bei 55%. Generell lag die Anzahl TNF-α produzierender BAL CD4+Lymphozyten höher als die Anzahl IFN-γ produzierender BAL CD4+Lymphozyten.

Schlussfolgerung: mithilfe dieses Testverfahrens lässt sich bei Sarkoidosepatienten eine vermehrte Anzahl von BAL CD4+Lymphozyten nachweisen, die auf myko- und propionibakterielle Antigene spezifisch reagieren.