Pneumologie 2009; 63 - V218
DOI: 10.1055/s-0029-1214111

Exhaliertes Stickoxid als prognostischer Marker für das Bronchiolitis Obliterans Syndrom nach Lungentransplantation – eine prospektive Studie

S Leuschner 1, C Neurohr 1, P Huppmann 1, D Thum 1, G Zimmermann 1, R Baumgartner 1, F Ihle 1, H Leuchte 1, J Behr 1
  • 1Medizinische Klinik I, Klinikum Großhadern, LMU München

Einleitung: Das Bronchiolitis Obliterans Syndrom (BOS) ist der limitierende Faktor für das Langzeitüberleben nach Lungentransplantation (LTX). Erhöhte fraktionierte exhalierte Stickoxid (FeNO)-Messwerte scheinen mit einem gesteigerten Risiko für die Entwicklung eines BOS einherzugehen. Ziel dieser prospektiven Studie war es FeNO als prognostischen Marker für BOS zu evaluieren.

Methoden: Bei 66 konsekutiven LTX-Patienten ohne Mukoviszidose (53% Frauen, Alter: 54,9±1,2 Jahre, 56% DLTX) im BOS-Stadium 0/0-p wurde FeNO nach ATS-Empfehlungen gemessen. Kontrolluntersuchungen erfolgten bei stabilen Patienten nach 90 bis 180 Tagen.

Ergebnisse: 7 (10,6%) Patienten entwickelten BOS (≥1) 106±15 Tage nach FeNO-Messung. Der FeNO-Wert vor BOS-Entwicklung betrug 22,3±1,4 parts per billion (ppb). Patienten ohne BOS im Nachverfolgungszeitraum (n=59, 126±6 Tage) hatten einen signifikant niedrigeren FeNO-Wert (15,6±0,9 ppb, p=0,01). Patienten mit BOS 0 und BOS 0-p zeigten keine signifikanten Unterschiede der FeNO-Werte. Sowohl Geschlecht des Spenders, Alter des Empfängers und des Spenders, Immunsuppression, Transplantationsart als auch Zeit nach Transplantation hatten keinen signifikanten Einfluss auf das FeNO. Männliche LTX-Patienten wiesen ein signifikant höheres FeNO auf (p=0,04).

Fazit: Standardisierte FeNO-Messungen haben einen prognostischen Wert für die Entwicklung eines BOS nach LTX. Sequentielle Untersuchungen könnten daher eine große Bedeutung für die Entwicklung präemptiver Behandlungsmethoden haben.