Theophyllin nimmt keinen Einfluss auf den Serumspiegel von N-terminalem pro-B-Typ natriuretischem Peptid (NT-proBNP) bei Patienten mit obstruktiven Lungenerkrankungen

Hintergrund: Eine Therapie mit Theophyllin kann mit kardialen Nebenwirkungen verbunden sein. NT-proBNP ist ein Marker der kardialen Belastung und ein Indikator des kardialen Risikos. Zur Klärung der Frage, ob eine chronische Theophyllin-Therapie Einfluss auf den Serumspiegel von NT-proBNP nimmt, wurden 697 Patienten, die wegen chronischer Dyspnoe vorgestellt wurden, hinsichtlich einer Theophyllin-Einnahme befragt. 52 Patienten gaben die Einnahme von Theophyllin an, bei 48 Patienten war ein positiver Serumspiegel nachweisbar.

Methoden: Alle 697 Patienten (mittleres Alter 57,5±16,5 Jahre) unterzogen sich einer umfassenden kardiopulmonalen Diagnostik. Der Einfluss des Merkmals „Theophyllintherapie mit positivem Serumspiegel“ und der Höhe des Theophyllinspiegel auf NT-proBNP wurde mittels multipler linearer Regression untersucht, wobei eine Adjustierung an Alter, Geschlecht, Body Mass Index und Nierenfunktion sowie an die kardiale Komorbidität erfolgte.

Ergebnisse: Von den 48 Patienten mit positivem Theophyllinspiegel wiesen 20 Patienten (42%) eine kardiale Komorbidität auf (Vorhofflimmern, pulmonale Hypertonie, Vitium cordis oder linksventrikuläre Wandhypertrophie). Die linksventrikuläre systolische Pumpfunktion war bei keinem der mit Theophyllin behandelten Patienten eingeschränkt. Kein Patient bot das Bild der Theophyllin-Intoxikation. Der mediane Theophyllinspiegel betrug 8,4µg/ml (Spannweite 0,2–40µg/ml). Das Merkmal „Theophyllin-Therapie“ nahm keinen Einfluss auf den NT-proBNP-Spiegel (Regressionskoeffizient (β)=-0,135, p<0,48). Ferner konnte kein Zusammenhang zwischen Theophyllin-Konzentration und NT-proBNP-Spiegel nachgewiesen werden (β=0,043, p<0,11).

Schlussfolgerung: Theophyllin nimmt keinen Einfluss auf den NT-proBNP-Spiegel. Die Ergebnisse dürfen nicht auf Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion übertragen werden.