Zeitschrift für Palliativmedizin 2009; 10(1): 4-6
DOI: 10.1055/s-0029-1215917
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Versorgungsforschung - Nationale Programme zur Verbesserung der Palliativversorgung

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Publication Date:
23 March 2009 (online)

 

Am 3. September 2008 fand in Berlin die Auftaktveranstaltung zur Entwicklung einer "Charta zur Verbesserung der Versorgung Schwerstkranker und sterbender Menschen" statt. Diese gemeinsame Initiative der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes sowie der Bundesärztekammer soll einen bundesweiten Prozess in Gang bringen, welcher am Ende zu einem verbindlichen Rahmenprogramm zum weiteren Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung in Deutschland führen soll.

Ist dies eine notwendige Initiative? Die klare Antwort ist "ja". Eine aktuelle Übersicht über die Entwicklung in den 27 Mitgliedstaaten der EU, mit Schwerpunkt der Entwicklung der letzten 5 Jahre, gibt der sogenannte Moreno-Report vom Juli 2008 [1]. Wie bereits im EAPC-Atlas-of-Palliative-Care 2006 beschrieben, wundert es nicht, dass Deutschland bei der Zahl der verfügbaren Versorgungsstrukturen nur auf Platz 12 von 27 kommt. Eine weitere Bewertung ist der sogenannte "Vitalitätsindex", welcher Kriterien wie wissenschaftliche Fachgesellschaft, Fachzeitung, internationale Beiträge zu Kongressen sowie politische Unterstützung darstellt. Hier liegt Deutschland - und das ist sehr ermutigend - unmittelbar hinter Großbritannien auf Platz 2. In einem Gesamtindex liegt somit Deutschland danach auf Platz 8 von 27 Mitgliedsstaaten.

Es werden in dem Bericht weitere interessante Entwicklungen unserer Nachbarländer dargestellt, zum Beispiel die Entwicklung des Planes des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitsfragen (ÖBIG-Plan), welcher bis 2012 realisiert werden soll, dessen Finanzierung jedoch noch unklar ist. In Belgien sind flächendeckend 28 Palliativnetzwerke eingeführt worden, und in Frankreich ist die Entwicklung eines nationalen Planes eine von 3 Prioritäten in der Entwicklung des französischen Gesundheitssystems.

Jedoch näher vorgestellt werden soll der erst ganz kurz veröffentlichte Plan aus dem "Mutterland" der Palliativmedizin, Großbritannien.

Literatur

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