Laryngorhinootologie 2009; 88(5): 288-289
DOI: 10.1055/s-0029-1220638
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Mund-Hals-Tumoren - Mehr Aufmerksamkeit auf den Larynx bei Tumorverdacht

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Publication Date:
30 April 2009 (online)

 

Das Stadium eines Mund-Hals-Tumors zum Zeitpunkt der Diagnose ist ein entscheidender Faktor für die Prognose, eine Verzögerung bis zur Erkennung eines Malignoms daher zu vermeiden. Dennoch treten solche Verzögerungen auf, wie Teppo und Alho für Finnland zeigen konnten. Clin Otolaryngol 2008: 33: 325–330

Retrospektiv analysierten die Autoren eine populationsbasierte Kohorte von 221 finnischen Patienten mit der Diagnose eines Zungen- (n = 62), Pharynx- (n = 66) oder Larynxkarzinoms (n = 93). Entsprechend der Regelungen des finnischen Gesundheitswesens hatten sich die Patienten zunächst beim Hausarzt vorgestellt, der sie aufgrund ihrer Beschwerden an einen Facharzt oder in die Klinik überwiesen hatte.

Ein direktes Aufsuchen von Spezialisten ist in Finnland mit Ausnahme einer Notfallsituation nicht möglich. Finnische Allgemeinmediziner lernen in ihrem Curriculum, selbst eine Spiegeluntersuchung des Larynx vorzunehmen. Endoskopische Untersuchungen führen dagegen nur Fachärzte für HNO-Heilkunde durch. Bei Bestätigung des Verdachts auf einen Kopf-Hals-Tumor sollen Patienten der Tertiärversorgung zugeführt werden.

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