Dialyse aktuell 2009; 13(3): 124-125
DOI: 10.1055/s-0029-1220870
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Metabolische Azidose – Nierenschutz ist Säureschutz

Jürgen Kult
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

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Die chronische Niereninsuffizienz an sich ist ein Progressionsfaktor der Niereninsuffizienz. Hierbei kommt es zur kontinuierlichen Abnahme funktionstüchtiger Nephrone. Dies führt wiederum unter anderem zu einer krankheitsbedingten, positiven H+–Ionen–Bilanz aus dem Stoffwechsel von Nahrungsproteinen mit einem konsekutiven Abfall der Plasma–Bikarbonat–Konzentration. Deshalb führt eine chronische Niereninsuffizienz immer zur Manifestation einer individuell mehr oder weniger ausgeprägten, therapiebedürftigen metabolischen Azidose mit schwerwiegenden Spätschäden.

Die Niereninsuffizienz schreitet in den meisten Fällen langsam voran, sodass für eine relativ lange Zeit keine typischen Urämiesymptome auftreten. Als Folge suchen betroffene Patienten häufig zu spät ihren Arzt auf. Erst bei einer Abnahme der glomerulären Filtrationsrate (GFR) um etwa 50  % auf unter 50 ml/min treten infolge der mangelnden Ausscheidung von Schadstoffen zunehmend Beschwerden auf, wie etwa:

Appetitlosigkeit Übelkeit und Erbrechen Kraftlosigkeit und Müdigkeit Leistungsschwäche

Ist die Niereninsuffizienz noch weiter fortgeschritten (GFR < 20 ml/min), kann der Patient an folgenden schwerwiegenden Begleiterkrankungen leiden:

maligne Hypertonie Ödeme renale Osteopathie und –penie Muskelschwäche Anämien

Literatur

Prof. Jürgen Kult

Bad Mergentheim