Rofo 2009; 181 - VO202_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221250

Gefäß-/Stentgraftlängenmessungen mittels Messkatheter- und CT-Angiographie prae- und postinterventionell im Vergleich bei Patienten mit endovaskulär behandelten Bauchaortenaneurysmen

J Altenbernd 1, M Rieks 2, W Pennekamp 3, CM Heyer 3, K Schürmann 1, V Nicolas 3
  • 1St.-Johannes-Hospital, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dortmund
  • 2St.-Johannes-Hospital, Institut für Radiologie, Dortmund
  • 3Berufsgenossenschaftliches Universitaetsklinikum, Institut für Radiologie, Bochum

Ziele: Messkatheterangiographien sind Bestandteil der Therapieplanung vor endovaskulärer Behandlung von Bauchaortenaneurysmen. Vorgestellt werden erste Zwischenergebnisse einer prospektiven Multicenterstudie zum Vergleich der CT-Angiographie mit der Messkatheterangiographie sowohl prae- als auch postinterventionell. Methode: Sowohl prae- als auch postinterventionell wurde bei jedem Patienten (n=20) eine CT-Angiographie und eine Messkatheterangiographie durchgeführt. Mithilfe einer speziellen Software wurden die Gefäßdiameter und Längenverhältnisse in der Computertomographie bestimmt. Mit der Messkatheterangiographie prae- und postinterventionell wurden Gefäß- und Stentgraftlängenmessungen vorgenommen. Ergebnis: Insbesondere die kontralateralen Gefäßlängenmessungen der praeinterventionellen Messkatheterangiographie sind deutlich ungenauer als die computertomographisch gewonnen Messwerte (+/- 16mm). Die in der CT postinterventionell ermittelten Stentgraftlängen differieren um 2,8 +/- 2,3mm und die angiographisch ermittelten Stentgraftlängen um 8,8 +/- 6,5mm von den tatsächlichen Längenmaßen der Gefäßprothesen. Die Abstandsmessungen praeinterventionell zwischen den Nierenarterien und der A. iliaca interna bds. differieren in der Messkatheterangiographie im Mittel um 17mm (rechts) und 12mm (links) von den postinterventionellen Ergebnissen. Die in der CT ermittelten Längenmessungen haben postinterventionell eine mittlere Abweichung von 7mm (bds.). Schlussfolgerung: Die in der Messkatheterangiographie gewonnenen Gefäß-/Stentgraftlängenmessungen sind deutlich ungenauer als die softwareunterstützt ermittelten computertomographischen Messwerte. Daher sollten aus unserer Sicht angiographisch ermittelte Messwerte nicht für die Therapieplanung herangezogen werden. Die Unterschiede der CT-Messwerte prae- und postinterventionell lassen sich z.B. durch die geänderten anatomischen Verhältnisse und die veränderte Gefäß-/Stentgraftmittellinie nach Stentgraftimplantation erklären.

Korrespondierender Autor: Altenbernd J

St.-Johannes-Hospital, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Johannesstr. 9–17, 44137 Dortmund

E-Mail: jens.altenbernd@joho-dortmund.de