Rofo 2009; 181 - VO214_3
DOI: 10.1055/s-0029-1221320

Vergleich mechanischer Eigenschaften von selbst expandierenden peripheren Stents

C Wissgott 1, W Schmidt 2, P Behrens 2, KP Schmitz 2, R Andresen 1
  • 1Westküstenklinikum Heide, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heide
  • 2Universität Rostock, Institut für Biomedizinische Technik, Rostock

Ziele: Es wurden selbst expandierende, periphere Nitinolstents mechanisch untersucht, um deren Wandanpassung in gekrümmten Gefäßen mit ihrer Flexibilität und Radialfestigkeit zu vergleichen und Kennwerte für ihre Eignung in speziellen Gefäßprovinzen zu überprüfen. Methode: Die in-vitro Messungen wurden durchgeführt an Guidant Acculink, Cook Zilverstent, Biotronik Philon, Cordis Precise, Bard Luminexx, Jomed Jostent SelfX und Optimed Sinus Super-Flex. Alle Stents hatten einen Durchmesser von 8mm, waren 38–44mm lang und aus Nitinol gefertigt. Gemessen wurde mit eigenen Messverfahren die Radialkraft bei der Expansion als Funktion des Stentdurchmessers, sowie die Biegesteifigkeit im expandierten Zustand. Die Wandanpassung der expandierten Stents wurde in einem s-förmig gekrümmten Gefäßmodell und einem Modell mit einer Durchmesseränderung von 5 auf 7mm fotografisch ermittelt. Bewertet wurde in der Krümmung der Wandabstand und die Durchmesserreduktion und im Stufenmodell der schnelle und harmonische Übergang. Ergebnis: Bei 7mm Stentdurchmesser wurden radiale Kräfte von 1.09 (Sinus Super-Flex) bis zu 2.59 N (Philon) gemessen. Die Biegesteifigkeit der Stents betrug 11.7 (Acculink) bis 88.1 Nmm2 (Luminexx). Eine gute Wandanpassung zeigten die Acculink, Precise, SelfX, Philon und Zilver Stents, wobei der Luminexx und Sinus Superflex Stent mit einer Durchmesserreduktion und größtem Wandabstand in der Gefäßkrümmung auffielen. Starke Änderungen des Gefäßquerschnittes wurden durch Stents mit kurzen Segmenten am schnellsten adaptiert (Acculink, Precise). Schlussfolgerung: Die Anpassung eines Stents an ein gekrümmtes Gefäß oder Stufen im Gefäßquerschnitt ist vor allem von der Stentstruktur und nicht durch deren radiale Kräfte oder Steifigkeit bestimmt. Flexible Stents vermeiden die Streckung gekrümmter Gefäßabschnitte. Die festgestellten Unterschiede bei den untersuchten Stents können dem Anwender zur Auswahl des geeigneten Stents für bestimmte Gefäßregionen dienen.

Korrespondierender Autor: Wissgott C

Westküstenklinikum Heide, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Esmarchstraße 50, 25746 Heide

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