Rofo 2009; 181 - VO318_4
DOI: 10.1055/s-0029-1221509

Intraindividueller Vergleich der mittleren Organdosis bei zwei Mammographiegeräten unter Verwendung unterschiedlicher Anoden/Filterkombinationen

FJ Engelken 1, H Meyer 1, EM Fallenberg 1, R Juran 1, U Bick 1, F Diekmann 1
  • 1Institut für Radiologie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Ziele: Ziel der Studie war der intraindividuelle Vergleich zweier digitaler Mammographiegeräte, welche unterschiedliche Anoden/Filterkombinationen verwenden. Methode: Es wurden retrospektiv 50 Patientinnen identifiziert, die in 1–2-jährlichen Intervallen auf zwei verschiedenen Mammographieeinheiten (zwei Untersuchungen auf GE Senographe 2000D=ME 1, eine Untersuchung auf Siemens Novation DR=ME 2) in einem Zeitraum von 5 Jahren untersucht wurden. ME 1 verwendete in Abhängigkeit von Brustdichte und –dicke Mo/Mo, Mo/Rh oder Rh/Rh Anoden/Filterkombinationen. ME 2 verwendete W/Rh. Pro Patientin wurden MLO- und CC-Aufnahmen je einer Brust, d.h. insgesamt 300 Aufnahmen, in die Studie eingeschlossen. Die AGD wurde entsprechend der Anzeige der jeweiligen Mammographieeinheit notiert. Die Genauigkeit der angezeigten AGD wurde durch Phantomstudien bestätigt. Die Niedrigdosiskontrastauflösung beider Systeme wurde durch die Verwendung eines CDMAM-Brust-Phantoms verglichen. Ergebnis: ME 1 verwendete Mo/Mo in 12/17 Fällen (MLO/CC), Mo/Rh in 22/32 Fällen, und Rh/Rh in 66/51 Fällen. ME 2 verwendete in allen Fällen W/Rh. Die mittlere AGD der drei Untersuchungen betrug 1,49 mGy (ME 1), 1,52 mGy (zweite Untersuchung auf ME 1) und 0,95 mGy (ME 2) bei CC-Aufnahmen und 1,52 mGy (ME 1), 1,55 mGy (zweite Untersuchung auf ME 1) und 1,01 mGy (ME 2) bei MLO-Aufnahmen (p<0,001 für Unterschiede zwischen ME 1 und ME 2). Bei dichten Brüste (nach ACR-Dichteindex) war der Unterschied zwischen ME 1 und ME 2 unabhängig von der Brustdicke geringer (partieller Korrelationskoeffizient 0,46, p<0,005 bei CC-Aufnahmen und 0,57, p<0,001 bei MLO-Aufnahmen). Die Niedrigkontrastauflösung beider Mammographieeinheiten war annähernd gleich. Schlussfolgerung: Mammographien auf ME 2 unter Verwendung einer W/Rh Anoden/Filterkombination waren bei gleicher Niedrigkontrastauflösung mit einer 33% (MLO) bzw. 36% (CC) niedrigeren AGD als auf ME 1 assoziiert. Die Reduktion der AGD war größer bei großen, wenig dichten Brüsten als bei kleinen, dichten Brüsten.

Korrespondierender Autor: Engelken FJ

Institut für Radiologie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Charitéplatz 1, 10117 Berlin

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